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Mainradweg Teil 1
Von der Mündung bis Aschaffenburg
September 2012

Kilometer 0,0 an der Mainmündung bei Mainz
Ein leichtes Lüftchen kräuselt das Wasser, so als streiche ich mit der Hand über ein feines Seidentuch. Der Mittagsglockenschlag vom entgegengesetzten Ufer schwingt zu mir herüber. In vier Teilstücken will ich den Lauf des Mains erforschen: das weite Rhein-Main-Becken, in dem der Main durch das Hessenland fließt, anschließend im Fränkischen der Abschnitt durch den Spessart, das fränkische Weinland und schließlich den Oberlauf bis zu den Quellen.
Der Wetterbericht hat „teilweise sonniges Wetter“ angesagt und so müssen es die Schweißtropfen der Sonne sein, die gerade vom Himmel fallen. Ich stehe an der Mündung des Mains. Hinter mir der breite Strom des Rheins mit der Stadtkulisse von Mainz. Es ist im Moment ruhig am Kilometer-Stein 0,0. Später werden Scharen von Fahrradtouristen hier für ein Erinnerungsfoto posieren und ein kleines Picknick machen. Das mit dem Posieren kann ich auch; da muss halt der Selbstauslöser her.
Der Wetterbericht hat „teilweise sonniges Wetter“ angesagt und so müssen es die Schweißtropfen der Sonne sein, die gerade vom Himmel fallen. Ich stehe an der Mündung des Mains. Hinter mir der breite Strom des Rheins mit der Stadtkulisse von Mainz. Es ist im Moment ruhig am Kilometer-Stein 0,0. Später werden Scharen von Fahrradtouristen hier für ein Erinnerungsfoto posieren und ein kleines Picknick machen. Das mit dem Posieren kann ich auch; da muss halt der Selbstauslöser her.
Teil 1: Durch das Rhein-Main-Becken
Ich trete in die Pedale. Schon bald lässt der Radweg die Häuser hinter sich und taucht in die Flussaue ein. Hier, nahe Mainz und doch mitten in der Natur, ohne Blick auf irgendeine Bebauung, habe ich nie das Gefühl, alleine zu sein. Von der einen Seite rattern die Räder der S-Bahn, von oben brummen die startenden Flugzeuge vom nahen Weltflughafen, irgendwo knattert eine Bohrmaschine, unterlegt vom Rauschen des Verkehrs auf den nahen Autobahnen. Zumindest die Stimmen der Vögel können diesen steten Lärmpegel noch durchbrechen, und ich bin dankbar drum. Von Mainz bis Aschaffenburg zieht sich eine bunte Mischung aus Natur und Industrie, Stadt und Land.
Wenige Kilometer hinter der Main-Mündung begleitet mich bei Hochheim ein Weinberg mehr als zweitausend Meter lang. Es ist der Rheingauer, dessen Lagen sich bis zum Frankfurter Lohrberg ziehen. Ab und an rauscht eine S-Bahn durch den Weinberg, die Bahntrasse durchschneidet ihn. Das Rot der Züge wirkt angenehm zu dem Grün der Weinblätter. Zum Laut des Kuckucks, der immer noch nach einer Partnerin sucht, gurrt eine Taube, aber nur eine Boing 737 antwortet ihnen. Von dem Sportplatz auf der anderen Seite schallt eine Lautsprecherstimme: "Wunderbar. Sehr schön. Auf geht es." Wohl ein Schulsportfest. Mich fesselt mehr der Mohn am Wegesrand, der in langer Reihe eine Wiese
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begrenzt. Hummeln vergnügen sich an seinem Nektar und Kornblumen bilden einen augenfreundlichen Kontrast. Nun begegnen mir immer mehr Radtouristen. Ich bin erstaunt, mit wie viel Gepäck so manche Radler unterwegs sind. Bisweilen scheint es, als hätten sie ihren ganzen Hausstand eingepackt, um auch unterwegs nicht auf den gewohnten häuslichen Komfort verzichten zu müssen. Wohl dem, der es braucht. |
Gasthof Mönchhof in Eddersheim. Hier mache ich meine obligatorische Rast. Im Biergarten mit Blick auf den Main füllt eine kühle Apfelsaftschorle den leeren Flüssigkeitsspeicher wieder auf. An der Staustufe direkt hinter dem Restaurant wechsle ich die Mainseite, denn diesseits des Mains kommen nun in rascher Folge die großen Industrieflächen. Es ist nicht unbedingt einladend, kilometerweit den Backsteinmauern und Zäunen, die sie umgeben, zu folgen.
Aufregung im Wasser: zwei Nilgänseriche kämpfen lautstark um die Gunst einer Dame. Sie versuchen sich gegenseitig, unter Wasser zu drücken. Minutenlang geht das Geschrei, die Gänsedame verfolgt aufmerksam den Kampf, bis einer unterlegen davon zieht. Die Gänsedame verfolgt ihn laut schnatternd. Doch dann bin ich überrascht, wie sie ihm zu ruft "Bleibe doch hier, du Dummer. Du bist schon lange mein Favorit." Und dem Sieger, der ihr auf der Schwanzfeder folgt, ruft sie zu: "Verschwinde, du Lügner. Letztes Jahr hast du mir ewige Liebe geschworen und mich dann mit den drei Küken sitzen lassen." Und tatsächlich macht der so Gescholtene sich aus dem Staub. Manchmal ist der Sieger halt doch der Unterlegene.
Die Nilgans ist eigentlich nur eine Halbgans. Seit den 90er Jahren wandert sie langsam entlang der deutschen Flüsse von Süden nach Norden, bildet große Kolonien und verdrängt Zug um Zug heimische Enten. Dabei soll sie nicht gerade zimperlich sein und schreckt auch vor kaltblütigem Entenmord nicht zurück. Von der Ente hat sie den kurzen Hals und den Entenschnabel, die einheitliche Färbung beider Geschlechter zeigt die Zugehörigkeit zu den Gänsen.
Ein Radler gesellt sich zu mir, beobachtet mit mir das Treiben der Gänse. Man gewöhne sich an den Fluglärm, sagt er mit Blick auf eine „Riesengans“, die nicht gerade lautlos über uns hinweg zieht. In schneller Folge ziehen die startenden Flugzeuge über den Ort auf ihrem Weg nach Norden.
Ich folge dem Mainradweg nun auf der südlichen Mainseite. Vorbei an Kelsterbach, dessen Stadtväter direkt am Main einen schönen einladenden kleinen Park zum Rasten angelegt haben, geht es in ein Gewirr von Straßen, das den Verkehr aus dem Industriepark Höchst ableitet. Wie in einem Schlangennest sind die Wege miteinander verschlungen. Es ist die reinste Berg- und Talfahrt: Über Brücken hoch, zu Unterführungen runter, die nächste Kuppe wieder hoch, dahinter wieder unter einer Brücke durch, schon wieder hoch und dann in Schussfahrt aufs freie Feld hinaus. Am Ende des Schlangennestes grüßt schon der markante Schornstein der ehemaligen Höchst AG und in der Ferne die Bleistiftspitze des Messehochhauses von Frankfurt.
Die Nilgans ist eigentlich nur eine Halbgans. Seit den 90er Jahren wandert sie langsam entlang der deutschen Flüsse von Süden nach Norden, bildet große Kolonien und verdrängt Zug um Zug heimische Enten. Dabei soll sie nicht gerade zimperlich sein und schreckt auch vor kaltblütigem Entenmord nicht zurück. Von der Ente hat sie den kurzen Hals und den Entenschnabel, die einheitliche Färbung beider Geschlechter zeigt die Zugehörigkeit zu den Gänsen.
Ein Radler gesellt sich zu mir, beobachtet mit mir das Treiben der Gänse. Man gewöhne sich an den Fluglärm, sagt er mit Blick auf eine „Riesengans“, die nicht gerade lautlos über uns hinweg zieht. In schneller Folge ziehen die startenden Flugzeuge über den Ort auf ihrem Weg nach Norden.
Ich folge dem Mainradweg nun auf der südlichen Mainseite. Vorbei an Kelsterbach, dessen Stadtväter direkt am Main einen schönen einladenden kleinen Park zum Rasten angelegt haben, geht es in ein Gewirr von Straßen, das den Verkehr aus dem Industriepark Höchst ableitet. Wie in einem Schlangennest sind die Wege miteinander verschlungen. Es ist die reinste Berg- und Talfahrt: Über Brücken hoch, zu Unterführungen runter, die nächste Kuppe wieder hoch, dahinter wieder unter einer Brücke durch, schon wieder hoch und dann in Schussfahrt aufs freie Feld hinaus. Am Ende des Schlangennestes grüßt schon der markante Schornstein der ehemaligen Höchst AG und in der Ferne die Bleistiftspitze des Messehochhauses von Frankfurt.

der "Orange Beach" unter der Eisenbahnbrücke
Die schönste Passage durch Frankfurt ist der Radweg am südlichen Mainufer, und das nicht nur, weil sich dort die Eichhörnchen ein Stelldichein geben. Denn ich bleibe verschont von den Durchfahrten durch Industrie und Hafen, auch wenn diese schon wegen des Verkehrs bisweilen spannungsreich sein können. Dennoch lohnen sich Abstecher ans andere Mainufer. Zum Beispiel schon hier in Höchst. Schnell mal über die Brücke und rechts runter zum Mainufer. Hier wartet die Strandbar der Alten Schiffsmeldestelle. Auf Liegestühlen kann ich mich mit lang ausgestreckten Beinen ausruhen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Eine kleine Idylle, die nicht nur bei geschlossenen Augen Strandatmosphäre aufkommen lässt. Danach auf der kleinen Personenfähre wieder zur anderen Mainseite gewechselt, sonst lande ich im Industriegebiet von Griesheim.
Das Mainufer bis Niederrad ist immer noch unbebaut und grün. Gegenüber der Uniklinik folgt die nächste Idylle: Der „Orange Beach“. Ein Unikum hat sich unter der Niederräder Brücke eingenistet und lädt die Vorbeikommenden zur Rast ein. Offiziell ist es eine Trinkhalle, im Volksmund auch "Wasserhäuschen" genannt. Im Trinkhallenführer wird er als die Nummer 1 empfohlen. Über die Eisenbahnbrücke führt der Radweg hin.
Das Mainufer bis Niederrad ist immer noch unbebaut und grün. Gegenüber der Uniklinik folgt die nächste Idylle: Der „Orange Beach“. Ein Unikum hat sich unter der Niederräder Brücke eingenistet und lädt die Vorbeikommenden zur Rast ein. Offiziell ist es eine Trinkhalle, im Volksmund auch "Wasserhäuschen" genannt. Im Trinkhallenführer wird er als die Nummer 1 empfohlen. Über die Eisenbahnbrücke führt der Radweg hin.
Mit dem "Gerippten", einem Bürogebäude an der Friedensbrücke, wird es lebhaft am Mainufer. Auf den nächsten zwei Kilometern zeigt sich Frankfurt von seiner Goldseite. Die Uferpromenade, über die der Radweg führt, ist zum Eldorado für Sonnenanbeter, Kleinkinder mit Müttern, kommunikative Rentner und Nilgänse geworden. Da bringen sich Studenten auch schon mal ihre Stühle und Flipcharts mit und machen ihr Seminar im Freien. Am Wochenende ist es derart belebt, dass dann die Müllabfuhr im Dauereinsatz sein muss, um die Unmengen an Müll sofort weg zu räumen und Platz für den nächsten zu schaffen.
Ich lasse meinen Blick auf der sonnigen Skyline des Bankenviertels verweilen. Messeturm, Maintower, Deutsche Bank, Commerzbank und viele mehr, alle sind sie nebeneinander aufgereiht, beleuchtet von der Sonne. Der Dom, jahrhundertelang das höchste Bauwerk der Stadt, erscheint in dieser Skyline spielzeugklein. Nun gebe ich doch mal einen "Geheimtipp": Wer von euch Frankfurt noch nicht kennt und bei schönem Wetter her kommt, sollte sich unbedingt die Zeit nehmen, um von der Plattform hoch oben auf dem Dach des Maintowers den fantastischen Rundumblick zu genießen. Das ist eigentlich ein Muss für einen Frankfurt-Besuch. Entlang des Mainufers liegen die meisten Sehenswürdigkeiten der Stadt: Sachsenhausen und das Museumsufer auf der südlichen Seite, Römer, Paulskirche und Dom auf der nördlichen Seite. Der Eiserne Steg verbindet sie. Wer es lieber so richtig touristisch mag, kann den Abstecher ins Äppelwoi-Viertel von Sachsenhausen machen. Auf Letzteres verzichte ich gerne und wenn schon gewünscht, dann besuche ich lieber mit meinen ortsfremden Gästen die Äppelwoikneipen in Goldstein oder Bornheim, dort, wo sich keine Touristen hin verirren, solange sie noch nicht in den Reiseführern als "Geheimtipp" verraten sind. |
Zwischen Zentrum und Osthafen entwickelt sich gerade das nächste Bankenzentrum. Quer zur Großmarkthalle wächst der Turm der Europäischen Zentralbank in die Höhe. Baustellen und Baukräne prägen diesen Mainabschnitt. Eine neue Brücke wird eben über den Main geschlagen. Die Stadt lebt, die Stadt wächst weiter.

das Ich-Denkmal. Da darf jeder mal rauf.
Hier kann sich jeder ein Denkmal setzen. Auf einem leeren Sockel steht "Ich", von hinten führen Stufen hoch. Viele Radwanderer und Spaziergänger nutzen dieses Angebot, steigen die Stufen hoch und lassen sich von ihrer Begleitung fotografieren. Der Künstler Hans Traxler hat
"Ich"-Denkmal nahe der Stadtgrenze zu Offenbach geschaffen.
Die Stadt Offenbach leidet immer noch an den Folgen des Niedergangs der Lederindustrie. Alle Versuche, in großem Stil neues Gewerbe anzusiedeln, sind gescheitert. Dennoch hat sich die Stadtverwaltung in den letzten Jahren bemüht, die Innenstadt wieder hübsch her zu richten. Auch am Mainufer ist schon einiges getan. Es bleibt zu hoffen, dass mit dem Stadtentwicklungsprojekt am alten Hafen ein großer Wurf gelingt. Aber noch zeigt sich Offenbach am Radweg von Frankfurt her kommend nicht gerade von seiner Zuckerseite. Hinter der Carl-Ulrich-Brücke wird es gefälliger. Bis hinter Bürgel lässt es sich in schönem Ambiente radeln.
Gemächlich tuckert die Mainfähre ans andere Ufer. ich lasse mich von ihr auf die rechtsmainiche Flussseite tragen.
"Ich"-Denkmal nahe der Stadtgrenze zu Offenbach geschaffen.
Die Stadt Offenbach leidet immer noch an den Folgen des Niedergangs der Lederindustrie. Alle Versuche, in großem Stil neues Gewerbe anzusiedeln, sind gescheitert. Dennoch hat sich die Stadtverwaltung in den letzten Jahren bemüht, die Innenstadt wieder hübsch her zu richten. Auch am Mainufer ist schon einiges getan. Es bleibt zu hoffen, dass mit dem Stadtentwicklungsprojekt am alten Hafen ein großer Wurf gelingt. Aber noch zeigt sich Offenbach am Radweg von Frankfurt her kommend nicht gerade von seiner Zuckerseite. Hinter der Carl-Ulrich-Brücke wird es gefälliger. Bis hinter Bürgel lässt es sich in schönem Ambiente radeln.
Gemächlich tuckert die Mainfähre ans andere Ufer. ich lasse mich von ihr auf die rechtsmainiche Flussseite tragen.
Ich bin jetzt auf meiner Hausstrecke. Von der Fähre aus ist es nur noch eine halbe Stunde bis nach Hause. rechts vom Radweg liegt am Ortseingang von Dörnigheim eine große Wiese. Eine ovale Platte auf einem Steinblock fällt mir auf. Das erweckt meine Neugier. Ich stehe im Maintaler "Frauenhain". Ein Vielzahl von Linden vermerke ich. Die Linde war schon bei den Germanen ein bedeutsamer Baum. Sie weihten ihn der Göttin Freia. Unter der Linde wurde getanzt und Gericht gehalten, ihn vielen Ortschaften war er der zentrale Mittelpunkt. Hier im "Frauenhain" werden seit dem Jahr 2004 alljährlich am 8. März Frauen aus der Gemeinde mit der Neuanpflanzung einer jungen Linde geehrt. Namensschilder neben dem Stamm erinnern an diese Frauen, Frauen, die nicht in "erster Reihe" stehen, aber für das Zusammenleben dieser Gemeinde am Rande der Metropole Frankfurt ehrenamtlich tätig sind und waren, eine Tätigkeit, die unverzichtbar ist, auch wenn sie meist im Stillen und Verborgenen stattfindet.
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Sie steht am Mainufer in einer Reihe mit all den anderen Bäumen, kurz hinter der Staustufe von Dörnigheim. Jahre lang bin ich schon an ihr vorbei geradelt. Doch nun ist sie umzäunt, fällt alleine dadurch schon auf. Knorrig ist ihr Stamm, über 5 Meter im Umfang. Ein gewaltiges Baumdenkmal, eine Flatterulme. Der Begriff Denkmal kreist in meinem Kopf: denk mal ! Die wenigen Informationen auf dem Schild regen aucxh gleich meine Fantasie an. Vor über 400 Jahren war sie noch jung, so um das Jahr 1600 herum ist sie angepflanzt worden. Sie hat die Wirren und Zerstörungen des 30-jährigen Krieges mit erlebt. Soldaten haben in ihrem Schatten gelagert, bevor sie die umliegenden Dörfer nieder gebrannt haben, Bauern haben im Sommer in der Sommerhitze den Schutz ihrer Baumkrone gesucht, bevor sie mit ihren Körben voller Obst und Gemüse den letzten Kilometer bis zum Hanaer Markt zurück gelegt haben, so manches Liebespaar hat hier ein lauschiges Plätzchen gefunden, geschützt vor den Augen der Eltern. Dieser Baum hat Geschichte erlebt und ist selbst zur Geschichte geworden. |
Mit diesen Gedanken wandert mein Auge den Radweg weiter und bleibt an der Turmspitze vom Schloss Philippsruhe hängen. Vor mit liegt meine Wahlheimat Hanau. Dieser Weg, den ich gerade radle, zeigt Hanau gleich von seiner schönsten Seite.
Das Schloss Philippsruhe und Alt-Kesselstadt mit seinen Fachwerkhäusern sind die letzten Zeugen einer ursprünglich schönen Stadt, die dem Wahnsinn des zweiten Weltkrieges Krieges geopfert wurde. Was die Briten in Alt-Kesselstadt verschonten, versuchten die Stadtplaner des Wirtschaftswunders zu zerstören. Doch ihr Credo "Beton macht's" zerschellte am Widerstand der betagten Wirtin des noch älteren Gasthauses "Zum roten Löwen", das im Volksmund nur "Zum blutigen Knochen" genannt wird. Ihr sei posthum für ihr Engagement gedankt. Die hübsche Altstadt von Kesselstadt ist das schönste Denkmal, das man ihr setzen konnte.
Hanau ist die Geburtsstadt der Brüder Grimm. Dort, wo einst das Elternhaus stand, erinnert eine kleine Tafel an sie. Das Haus selbst ist dem Feuersturm des 19. März 1945 zum Opfer gefallen, als die britischen Bomber die Stadt in Schutt und Asche legten. Gerade wird die Innenstadt wieder hübsch her gerichtet.
Hanau ist die Geburtsstadt der Brüder Grimm. Dort, wo einst das Elternhaus stand, erinnert eine kleine Tafel an sie. Das Haus selbst ist dem Feuersturm des 19. März 1945 zum Opfer gefallen, als die britischen Bomber die Stadt in Schutt und Asche legten. Gerade wird die Innenstadt wieder hübsch her gerichtet.
Unten am Schloss zweigt der Hessische Bahnradweg ab. Eine Tafel zeigt den Verlauf der rund 240 Kilometer langen Strecke bis nach Thüringen, eine Strecke, die sich lohnt, auch in Teilabschnitten zu radeln. Aber heute nicht. 70 Kilometer zeigt der Tacho am Ende dieses ersten Tages und meine eigene Badewanne lockt mit wohlig warmem Wasser.
Das auf- und abschwellende Geräusch der Flugzeuge weckt mich schon in aller Frühe. Es scheint, als seien die Piloten an diesem Montagmorgen besonders fleissig. Über Hanau beginnt die Einflugschneise zum Frankfurter Flughafen. An manchen Tagen höre ich die Maschinen besonders laut, an diesen Tagen rauscht auch die Eisenbahn hörbar. Und wenn dann in der Ferne noch die Feuerwehr auf dem Weg zu ihrem ersten Einsatz die Sirene ertönen lässt, dann weiß ich, dass ich in dem Ballungszentrum wohne, in dem das Finanzherz der deutschen Wirtschaft schlägt.

der Schrottkai
Die Frische des Herbstmorgens empfängt mich. Kurz hinter dem Schloss Philippsruhe knickt der Main nach Süden ab. Eine Bank steht an dieser Stelle, gibt den Blick frei nach Süden und Westen, beliebt für lauschige Gespräche. Man muss schon Glück haben, wenn man diesen Platz mal einnehmen möchte.
Im Hanauer Hafen herrscht Ruhe. Der große Kran am Schrottkai reckt seinen Ellbogen steif in den blauen Himmel. Vor Jahren war das anders, da herrschte tagaus tagein geschäftigte Regsamkeit. Da stapelten sich die flachen Schrottpakete der Abwrackprämie im Dutzend übereinander und der Kran hatte schiere Sisyphosarbeit zu leisten. Kaum hatte er vorne einen Berg in den Bauch der Schiffe gepackt, da war der Berg hinter ihm schon wieder angewachsen und ein neues Schiff wartete ladungshungrig mit breitem, leerem Bauch.
Im Hanauer Hafen herrscht Ruhe. Der große Kran am Schrottkai reckt seinen Ellbogen steif in den blauen Himmel. Vor Jahren war das anders, da herrschte tagaus tagein geschäftigte Regsamkeit. Da stapelten sich die flachen Schrottpakete der Abwrackprämie im Dutzend übereinander und der Kran hatte schiere Sisyphosarbeit zu leisten. Kaum hatte er vorne einen Berg in den Bauch der Schiffe gepackt, da war der Berg hinter ihm schon wieder angewachsen und ein neues Schiff wartete ladungshungrig mit breitem, leerem Bauch.
Steinheim liegt am linken Mainufer. Der Mainradweg führt in einem spitzen Winkel um die Burgmauer. Hier irgendwo ist der Eingang zu dem unterirdischen Gewölbe, das im Krimi "Tatort Hanau" beschrieben wird. Ich habe ihn noch nicht gefunden. Vielleicht aber die Angler, die zuhauf am Ufer sitzen und sich von dem steten Rauschen des Verkehrs über die große Mainbrücke nicht stören lassen. Durch einen Torbogen führt der Weg in die Steinheimer Altstadt. Hier wird alljährlich die deutsche Apfelweinkönigin gekürt, aber auch an den übrigen Tagen ist diese gastronomische Meile einen Besuch wert.
Ich passiere das lange, weiße Gebäude der alten Traktorfabrik Bautz. Hinter dem Fenster links in der ersten Etage war 10 Jahre lang mein Arbeitsplatz. Meine Gedanken wandern. An fast jeden Meter des Mains zwischen Frankfurt und Seligenstadt knüpfen sich Erinnerungen. Mir wird plötzlich bewusst, dass ich hier die Hälfte meines Lebens verbracht, Höhen und Tiefen erlebt, Menschen kommen und gehen sehen, die Veränderungen der Städte und Stadtkulissen miterlebt habe. Allein diese Erinnerungen würden Bände füllen, so wie bei jedem Menschen. Kerzengerade steigt heute der weiße Dampf aus dem Kühlturm des "Staudinger" in den Himmel. Der leichte Wind knickt ihn erst in großer Höhe ab und trägt den Wasserdampf nach Osten. Der Himmel ist klar, nur die Kondenzstreifen der Flugzeuge kreuzen sich. An manchen Tagen reicht die Fahne des Wasserdampfes bis in die Wolken hinein, gerade so, als würden in diesem großen Kraftwerk Wolken produziert. Um den Ausbau des Kraftwerkes wird zurzeit erbittert gestritten. Eine große Protestschrift am Radweg wirft dem Radler den Unmut der Bevölkerung entgegen. |
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Die alte Fähre bei Kleinkrotzenburg fährt nicht mehr. Eine Schranke sperrt den Weg ins Wasser ab. Für junge Paare hat die Gemeindeverwaltung eigens ein Gitter angebracht, um die Schlösser mit den Liebesschwüren anzubringen. Es werden immer mehr. Wie viele Schlösser allerdings schon nächtens nach Trennung und Scheidung mit Wut und Tränen in den Augen wieder entfernt worden sind, ist allerdings nicht bekannt. Der Ruhm dieser Tradition gebührt allerdings der Hohenzollernbrücke in Köln. Wer dort mit dem Zug in den Hauptbahnhof einfährt, sieht die lange Reihe der Verbundenheit. Zynische Stimmen behaupten, dass die Brücke sich schon schier biege unter der Last der Verantwortung,
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die ihr auferlegt wurde, um die Schwüre zu sichern. Kleinkrotzenburg ist dagegen in der Region besser bekannt für seine Schokokussfabrik. Dort stehen zu den Öffnungszeiten die Papas und Mamas, die Omas und Opas Schlange, um den Vorrat für den Kindergeburtstag zu kaufen. Insider wissen aber, dass das Eis in der angegliederten Eisdiele auch nicht zu verachten ist, in diesem Jahr ist die Zahl der Sitzplätze schon wieder erweitert worden.

die Natur gibt nie auf
Zwischen Kleinkrotzenburg und Seligenstadt schlägt der Main einen großen Bogen. Noch vor einem Jahr säumte eine markante Pappelreihe das Flussufer. Im Frühjahr sind die Holzfäller gekommen. Die Bäume waren altersschwach und durch Astbruch zur Gefahr für den Radweg geworden. Doch die Natur lebt. Aus den gewaltigen Baumstümpfen wachsen neue Triebe. Noch herrscht freier Blick zum Spessartrand. Die Winzer dort sind fleissig bei der Lese. Es ist die nordwestlichste Lage des Frankenweins. Früher galten die Weine von Michelbach und Wasserlos als herb und kratzig. Doch heute haben sie dank des Engagements junger Winzer wie Armin Heilmann eine hohe Qualität. Sein 2009er Riesling wurde im Jahr 2010 zum Riesling-Weltmeister gekürt. 2000 Rieslinge aus aller Welt standen den 150 internationalen Juroren zur Wahl. Die deutsche Fußballelf wurde zur gleichen Zeit nur Vizeweltmeister.
Auch ohne die Pappeln war der Blick zum Spessart nicht immer so frei. Wo sich jetzt am gegenüberliegenden Ufer hinter einem stark bewehrten Zaun eine grüne Wiese erstreckt, stand einmal das erste Atomkraftwerk Deutschlands. 24 Jahre war es in Betrieb, 25 Jahre dauerte der Rückbau, vor einem Jahr wurde der Rückbau abgeschlossen.
Auch ohne die Pappeln war der Blick zum Spessart nicht immer so frei. Wo sich jetzt am gegenüberliegenden Ufer hinter einem stark bewehrten Zaun eine grüne Wiese erstreckt, stand einmal das erste Atomkraftwerk Deutschlands. 24 Jahre war es in Betrieb, 25 Jahre dauerte der Rückbau, vor einem Jahr wurde der Rückbau abgeschlossen.
Seligenstadt gilt als eine der hübschesten Fachwerkstädte am Main mit seinem Zentrum rund um das Kloster. Die Silhouette der Einhardbasilika grüßt mich schon von Weitem. Pünktlich zur vollen Stunde erklingt das Glockenspiel vom Rathausturm über dem Marktplatz. Die fein renovierten Hausfassaden strahlen im Sonnenlicht, derweil ich mich in einem Café stärke. Nach dem Mittagsmahl bummeln jetzt Touristen über den Platz, bleiben an den Andenkenläden stehen und bestaunen den großen Löffel mit der Kette. Alle 4 Jahre wird das Geleitsfest gefeiert. Es ist ein Brauch aus dem frühen Mittelalter, als die Kaufmannsleute hier nächtigten auf dem Weg zur Frankfurter Messe. Neuankömmlinge bekamen den Löffel mit der Kette um den Hals gelegt. Wer es nicht schaffte, den ein Liter Bier fassenden Löffel in einem Zug auszutrinken, musste die ganze "Compagnie" freihalten. Der Name der erfolgreichen Löffeltrinker wurde hingegen protokolliert,. Die Listen sind bis zum heutigen Tage erhalten und werden regelmäßig weitergeführt, das nächste Mal wieder 2015.
Der Klostergarten duftet nach allerlei Kräutern. In diesem Jahr hängen nicht so viele Äpfel an den kunstvoll drapierten Bäumen. Hier werden noch alte Apfelsorten bewahrt, die anderenorts schon ausgestorben sind. Schade, dass heute nicht Donnerstag ist. Dann zieht der Duft des lecker frischen Brotes aus der Klosterbäckerei über den Hof und lädt zum Kauf ein. Im Moment ist es ruhig in der Eisdiele an der Fähre. Ein Moment der Ruhe für die fleissigen Männer und Frauen hinter der Theke. Normalerweise stehen die Eissüchtigen in einer langen Schlange bis auf die Straße und ich zwischendrin.
Hinter Seligenstadt folge ich dem Mainradweg bis zur Kilianusbrücke bei Mainflingen, dann wechsle ich das Ufer, um den Weg durch den Aschaffenburger Hafen zu vermeiden. Heute ist Rentnertag diesseits und jenseits des Mains. In großen und kleinen Gruppen kommen sie mir entgegen geradelt, gut gelaunt ob des schönen Septemberwetters. Ich unterhalte mich mit einem netten Seniorenehepaar. Sie sind mit einem Doppelsitzer-Pedalic unterwegs. ein holländisches Modell. Es gefällt mir. Wenn ich mal älter bin ...
Wie der Adler auf der Stange einer römischen Standarte steht ein Kormoran auf einem hohen Wasserzeichen und streckt seine Flügel zum Trocknen aus. Hinter ihm am anderen Ufer recken sich die Funkmasten des Zeitsenders in den Himmel. Früher kam von hier das "Bip, Bip, Bip, Bip, Biiip", das jeder ältere Zuschauer der Tagesschau noch in den Ohren hat, wenn der Uhrzeiger abends auf die 8 sprang. Inzwischen kommt das Zeitzeichen übers Internet und die Funkmasten stehen still und stumm und trostlos in der Landschaft rum.
"Springen" rufe ich einem kurzbeinigen Radler zu "Springen!". Derweil mir sein Kumpel nur schmatzend zu ruft "Das ist Mundraub", bemüht sich der Kurzbeinige weiter vergeblich, an den rotbäckigen Apfel zu kommen. Hier am Mainufer sind die Apfelbäume brechend voll, während sonst die diesjährige Apfelernte sehr dürftig ausfällt. Goldgelbe Maiskolben glänzen in der Sonne. Eine Erntemaschine frisst sich durch das Maisfeld.
"Springen" rufe ich einem kurzbeinigen Radler zu "Springen!". Derweil mir sein Kumpel nur schmatzend zu ruft "Das ist Mundraub", bemüht sich der Kurzbeinige weiter vergeblich, an den rotbäckigen Apfel zu kommen. Hier am Mainufer sind die Apfelbäume brechend voll, während sonst die diesjährige Apfelernte sehr dürftig ausfällt. Goldgelbe Maiskolben glänzen in der Sonne. Eine Erntemaschine frisst sich durch das Maisfeld.

das Pompejanum am Mainufer von Aschaffenburg
Versteckt hinter der Uferbepflanzung führt der Radweg nach Aschaffenburg hinein. Der Blick auf Industrie und Hafen bleibt in der üppigen Vegetation dieses Sommers versperrt. Ein blaues Netz ist über einen Weinberg am Ufer gespannt. Dort scheint ein guter Tropfen zu reifen. Auch die Vögel wissen es und blicken neidisch auf die Trauben, die ihnen verwehrt sind. Über dem Weinberg erhebt sich das Pompejanum. König Ludwig I ließ es vor 170 Jahren errichten, um Kunstliebhabern den Genuss der antiken Kultur ohne beschwerliche Reise in den Süden zu ermöglichen. Prachtvoll sind die Innenräume mit den Mosaikfußböden gestaltet.
Der Fels, auf dem das Pompejanum steht, reicht bis ans Ufer. Eng ist der Weg um den Felsen herum und ungesichert die Seite zum Wasser. Ich steige auf Anraten eines Hinweisschildes vom Fahrrad. Hinter dem Felsen öffnet sich der Blick auf das Renaissanceschloss Johannisburg. Die Stadtmauer reicht bis hinunter ans Mainufer. 1682, 1784, 1820, 1995: Daten aus vielen Jahrhunderten markieren am Toreingang historische Hochwasserstände. Mein Weg führt mich durch das Theodorichstor hoch zum Schloss.
Schon die Mainzer Kurerzbischöfe wussten die schöne Lage am Scheitelpunkt der Mainschleife zu schätzen und haben hier ihre zweite Residenz errichtet. Heute bietet das Gebäude mehreren Museen Platz, unter anderem einer einmaligen Sammlung von aus Kork erstellten Architekturmodellen, die der Hofkonditor Carl May mit seinem Sohn Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts schuf. Hoch liegt das Schloss über dem Main, weit reicht der Blick nach Süden und Westen. Von der Ballustrade am Schlosseingang sehe ich auch den Park Schönbusch, ein ausgedehnter Garten im englischen Landschaftsstil aus dem 18. Jahrhundert. Vom gegenüberliegenden Mainufer schallen Trommelklänge hoch. Das Afrika-Karibik-Festival ist in vollem Gange.
Hinter dem Schloss tauche ich ein in die Altstadt. Viele Fachwerkhäuser prägen das Stadtbild, die Stadtverwaltung hat sich nach dem Krieg viel Mühe gegeben, die schwer zerstörte Stadt wieder her zu stellen. Gekrönt wird die Altstadt durch den Stiftsplatz mit der gleichnamigen Stiftskirche und Kreuzgang. Die Sonne steht hinter der Kirchenfassade, spannt einen hellen Bogen vor dem blauen Himmel. Ich kann kaum Details auf der Fassade erkennen, so hell ist der Lichterkranz. Romanik und Gotik geben sich ein geselliges Stelldichein. Ein Sonnenstrahl verirrt sich in den Kreuzgang, lässt die Innenfassaden hell erleuchten. Draußen zieht ein Gebäude meine Aufmerksamkeit nochmals auf sich. Es ist ein Fachwerkhaus mit rotem Fachwerk. Ovale Muster ziehen sich die Fassade hoch, ein ungewöhnliches Fachwerk.
Der Fels, auf dem das Pompejanum steht, reicht bis ans Ufer. Eng ist der Weg um den Felsen herum und ungesichert die Seite zum Wasser. Ich steige auf Anraten eines Hinweisschildes vom Fahrrad. Hinter dem Felsen öffnet sich der Blick auf das Renaissanceschloss Johannisburg. Die Stadtmauer reicht bis hinunter ans Mainufer. 1682, 1784, 1820, 1995: Daten aus vielen Jahrhunderten markieren am Toreingang historische Hochwasserstände. Mein Weg führt mich durch das Theodorichstor hoch zum Schloss.
Schon die Mainzer Kurerzbischöfe wussten die schöne Lage am Scheitelpunkt der Mainschleife zu schätzen und haben hier ihre zweite Residenz errichtet. Heute bietet das Gebäude mehreren Museen Platz, unter anderem einer einmaligen Sammlung von aus Kork erstellten Architekturmodellen, die der Hofkonditor Carl May mit seinem Sohn Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts schuf. Hoch liegt das Schloss über dem Main, weit reicht der Blick nach Süden und Westen. Von der Ballustrade am Schlosseingang sehe ich auch den Park Schönbusch, ein ausgedehnter Garten im englischen Landschaftsstil aus dem 18. Jahrhundert. Vom gegenüberliegenden Mainufer schallen Trommelklänge hoch. Das Afrika-Karibik-Festival ist in vollem Gange.
Hinter dem Schloss tauche ich ein in die Altstadt. Viele Fachwerkhäuser prägen das Stadtbild, die Stadtverwaltung hat sich nach dem Krieg viel Mühe gegeben, die schwer zerstörte Stadt wieder her zu stellen. Gekrönt wird die Altstadt durch den Stiftsplatz mit der gleichnamigen Stiftskirche und Kreuzgang. Die Sonne steht hinter der Kirchenfassade, spannt einen hellen Bogen vor dem blauen Himmel. Ich kann kaum Details auf der Fassade erkennen, so hell ist der Lichterkranz. Romanik und Gotik geben sich ein geselliges Stelldichein. Ein Sonnenstrahl verirrt sich in den Kreuzgang, lässt die Innenfassaden hell erleuchten. Draußen zieht ein Gebäude meine Aufmerksamkeit nochmals auf sich. Es ist ein Fachwerkhaus mit rotem Fachwerk. Ovale Muster ziehen sich die Fassade hoch, ein ungewöhnliches Fachwerk.
Mit Schwung geht es nun hinunter zum Main. Über die Brücke ist der Weg nicht weit bis zum Park Schönbusch. Langsam fahre ich durch die herrliche Parkanlage, vorbei an Schloss und Orangerie, dem See und der Kaskade, der Teufelsbrücke und dem Auasichtsturm. Aus dem Irrgarten schallt Kinderlachen. Von einer Plattform aus versucht eine Mutter, ihren Sprösslingen den Weg zurück zu erklären. 160 Hektar groß ist der Park, eine großflächige, von Wiesen und breiten Wiesentälern durchzogene Wald- und Seenlandschaft.

Erfrischung am Trinkwasserspender
Zum Süden hin verlasse ich den Park. Durch ein Gewerbegebiet erreiche ich wieder das Mainufer. Hier erwartet mich ein erfrischendes Vergnügen. Die Wasserwerke haben für Radwanderer einen Trinkwasserspender am Radweg errichtet. Lustig sprudelt das kühle Wasser aus dem Stein, hier fülle ich meine Wasserflaschen wieder auf.
Obernburg ist mein nächstes Ziel. Ein kleiner Park ist unterhalb der Brücke angelegt. Direkt am Wasser stehen die Bänke im Sonnenschein. Ich setze mich so, dass ich nicht den hohen Schornstein sehe, von dem der Schriftzug "CO²-neutral" prangt. Wer es glaubt, wird selig. Immerhin ist der strenge Geruch, der früher von den Glanzstoffwerken ausging, verschwunden. Ein Liebespärchen liegt auf dem Rasen, ist nur mit sich selbst beschäftigt. Meine Gedanken wandern wieder an einen schönen Tag zurück, im Mai, auf dieser Bank. Ein Tag, an dem mein Leben eine neue Wendung nahm.
Obernburg ist mein nächstes Ziel. Ein kleiner Park ist unterhalb der Brücke angelegt. Direkt am Wasser stehen die Bänke im Sonnenschein. Ich setze mich so, dass ich nicht den hohen Schornstein sehe, von dem der Schriftzug "CO²-neutral" prangt. Wer es glaubt, wird selig. Immerhin ist der strenge Geruch, der früher von den Glanzstoffwerken ausging, verschwunden. Ein Liebespärchen liegt auf dem Rasen, ist nur mit sich selbst beschäftigt. Meine Gedanken wandern wieder an einen schönen Tag zurück, im Mai, auf dieser Bank. Ein Tag, an dem mein Leben eine neue Wendung nahm.
- Fortsetzung folgt -