Rund um den
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Es ist frisch heute ab morgen, herrlich frisch. Der kurze Regen hat uns in der Nacht geweckt. Die großen Tropfen klopften auf das Dach des Wohnmobils und mahnten, die Dachluke zu schließen. Nun hat er die Luft reingewaschen. Das gegenüberliegende Seeufer, das gestern noch unklar zu erkennen war, liegt frisch gewaschen im morgendlichen Sonnenschein und glänzt an diesem Sonntagmorgen. Ein einsamer Angler dümpelt mit seinem Boot auf dem See. Er hat rundherum Angeln befestigt und wartet geduldig auf den großen Fang zum Mittagessen.
Das Wetter lädt mich zu einer Tour rund um den verzweigten Stausee im Hinterland der Tarn ein. Die Vögel zwitschern fröhlich. Ich steige aufs Rad und starte in den Tag.
Ein vielfältiges „Bonjour“ verabschiedet mich, als ich an den aufgereihten Wohnmobilen mit Seeblick den Stellplatz verlasse. Mein 50-prozentiger Sonnenschutz glänzt auf der Haut. Auf der Straße durch das kleine Wäldchen hält sich noch die Morgenkühle gefangen.
Bald zweigt ein Seitenarm von der Seenplatte ab. Grün wellt sich das Wasser im Kontrast zu dem Blau der Seenplatte. Am Ende der Bucht liegt ein kleiner Sportboothafen. Darüber erhebt sich der Turm des Schlosses von Salles-Curan. Doch der Kirchturm der kleinen Gemeinde oberhalb des Sees hat das Rennen um den höheren Turm gewonnen, wie ich hinter der nächsten Kurve erkennen kann. Im Wasser quaken die Frösche um die Wette.
Das Wetter lädt mich zu einer Tour rund um den verzweigten Stausee im Hinterland der Tarn ein. Die Vögel zwitschern fröhlich. Ich steige aufs Rad und starte in den Tag.
Ein vielfältiges „Bonjour“ verabschiedet mich, als ich an den aufgereihten Wohnmobilen mit Seeblick den Stellplatz verlasse. Mein 50-prozentiger Sonnenschutz glänzt auf der Haut. Auf der Straße durch das kleine Wäldchen hält sich noch die Morgenkühle gefangen.
Bald zweigt ein Seitenarm von der Seenplatte ab. Grün wellt sich das Wasser im Kontrast zu dem Blau der Seenplatte. Am Ende der Bucht liegt ein kleiner Sportboothafen. Darüber erhebt sich der Turm des Schlosses von Salles-Curan. Doch der Kirchturm der kleinen Gemeinde oberhalb des Sees hat das Rennen um den höheren Turm gewonnen, wie ich hinter der nächsten Kurve erkennen kann. Im Wasser quaken die Frösche um die Wette.
Der Verkehrskreisel unterhalb des Ortes bietet mir fünf Wege einschließlich Rückfahrt an. Wie fahre ich weiter? Ein Stier steht in der Mitte des Rondells. Zum Glück ist er nicht leibhaftig, sondern aus edel stählernen Elementen geformt. Mir fällt auf, dass der aufmerksam nach Norden schaut. Ich bin neugierig, was er sieht, und folge seinem Blick. Weiter geht es am Seeufer entlang. Campingplätze wechseln sich mit Bootsverleih und privaten Ferienhäusern ab. Es ist noch früh und wenig Verkehr. Auf dem rauen französischen Straßenbelag rollt es sich nicht so leicht wie auf dem deutschen Asphalt. Rauch vom Grillfeuer steigt mehr in die Nase, beredtes Zeichen, dass es auf die Mittagszeit zugeht.
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Nun verlässt die Straße das Ufer und steigt einen Hügel hoch. Linker Hand wartet die Wintergerste goldgelb auf den Mähdrescher, welcher rechter Hand schon große Strohballen auf dem Feld platziert hat. Sie wirken auf dem weiten Feld wie Münzrollen, nur etwas größer. „Bonjour“, ruft mir ein französischer Radsportler kurz vor der Höhe zu, bevor ich dann selbst in Schussfahrt ins Tal sause, um gleich den Schwung zum nächsten Anstieg mitzunehmen. Oben liegt St. Martin des Faux mit einer Bar. Ich nehme die Einladung an. Die Kirchglocke schlägt elf Uhr, mein Tacho zeigt zehn Kilometer zurückgelegte Strecke. Zeit für eine Pause. Der Name des Ortes ist schon seltsam: „Heiliger Martin der Fälschungen“. Woher der Name wohl stammen mag?
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Während ich auf meinen Kaffee und das Croissant warte, beobachte ich mein Umfeld. Eine Gruppe Männer sitzt am anderen Ende der Terrasse zum späten Frühstück oder schon zum frühen Mittagessen zusammen. Die Weinflasche steht auf dem Tisch und sie diskutieren lebhaft. Ansonsten ist kein Mensch zu sehen. Das massive Kirchengebäude aus dem 18. Jahrhundert wirkt wie eine Wehrkirche. Hier, im Hochland des Aveyron in über 800 Meter Höhe über NN sind die Winter rau. Da brauchen die Gläubigen beim Kirchgang Schutz vor Kälte und Wind.
Gut gestärkt verlasse ich San Martin. Die Straße führt durch eine leicht wellige Landschaft. Mit ihrem typisch französischen Baumbestand mutet sie wie eine Parklandschaft an. Ein alter Bauernhof steht einsam in einer Senke. Die Gebäude sind aus dem gleichen grauen Granit, wie die Kirche in St. Martin des Faux. Trotz Sonntag sind die Bauern heute fleißig zugange, müssen Vieh versorgen und Felder wässern.
Weiter geht es bergab. Unten eröffnet sich wieder für ein paar Meter der Blick auf den See. Irgendwo dort draußen heult ein Bootsmotor. Ansonsten ist es angenehm stehen. Nur die Vögel lassen ihr Gezwitscher hören und so manches Insekt kommt an mir vorbei. Ich bin auf der Rundstrecke „Pareloup – Lévezou“, welche zwei Stauseen miteinander verbindet. Ein Hinweisschild erinnert PKW-Fahrer und natürlich auch Fahrerinnen daran, eineinhalb Meter Abstand zu mir zu halten. Die Franzosen halten sich üblicherweise auch daran, denn schließlich ist jeder Franzose ein potentieller Sieger der Tour de France.
Weiter geht es bergab. Unten eröffnet sich wieder für ein paar Meter der Blick auf den See. Irgendwo dort draußen heult ein Bootsmotor. Ansonsten ist es angenehm stehen. Nur die Vögel lassen ihr Gezwitscher hören und so manches Insekt kommt an mir vorbei. Ich bin auf der Rundstrecke „Pareloup – Lévezou“, welche zwei Stauseen miteinander verbindet. Ein Hinweisschild erinnert PKW-Fahrer und natürlich auch Fahrerinnen daran, eineinhalb Meter Abstand zu mir zu halten. Die Franzosen halten sich üblicherweise auch daran, denn schließlich ist jeder Franzose ein potentieller Sieger der Tour de France.
Nach sechs Kilometer werde ich auf eine schmale Seitenstraße geleitet. Nun endlich begrüßt mich in einem kleinen Weiler auch das französische Wappentier, der Hahn. Er hat den Schnabel weit aufgerissen, doch kein Laut kommt heraus. Es ist ein Wetterhahn, der heute nichts zu tun hat. Irgendetwas stimmt an den angezeigten Himmelsrichtungen nicht. Es ist nicht die Tatsache, dass der Buchstabe O nach Westen zeigt, nein. Denn die Abkürzungen N für Norden und S für Süden sind in der französischen wie in der deutschen Sprache gleich. Aber O steht in Frankreich für Ouest gleich Westen und E steht für Est gleich Osten. Doch an diesem Wetterhahn steht ein W für Westen. Habe ich mich etwa um eintausend Kilometer verirrt oder hat hier ein Deutscher seine Datscha? Die Antwort steht bis heute aus.
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Ich setze meinen Weg fort und erreiche Pareloup, der Ort, der dem Stausee seinen Namen verliehen hat. Bootsverleihe und Yachthafen reihen sich am Seeufer und etliche Urlauber zieht es gerade dorthin.
Gleich hinter dem Ortseingang geht es wieder durch ein paar Kurven bergab. Dann bremst eine rote Ampel meine Fahrt. Ich habe die gewaltige Staumauer erreicht. Sie ist 43 Meter hoch und an ihrem Fuß über 15 m breit. Im Halbrund spannt sie sich 230 m lang. Der Verkehr wird durch eine Ampel einspurig über die Staumauer geleitet. Der See gehört zu einer ganzen Gruppe von Stauseen, die miteinander verbunden sind. Er dient vor allem als Trinkwasserreservoir. Durch einen zehn Kilometer langen Tunnel speist er aber auch zusätzlich das Kraftwerk des südlich gelegenen Lac de Villefranche-de-Panat.
Ich mache mir das Vergnügen, mein Fahrrad über den Fußgängersteg zu schieben. Eine Möwe beobachtet scheinbar desinteressiert die wenigen Wassersportler, die um die Mittagszeit ihre Kreise auf dem See ziehen. Wie viele versunkene Dörfer mögen am Grund dieses Sees ruhen? Eines scheint mir sicher: Dieser See als Wassersport- und Erholungsregion hat den Bewohnern der Gegend sichtlich Wohlstand gebracht.
Gleich hinter dem Ortseingang geht es wieder durch ein paar Kurven bergab. Dann bremst eine rote Ampel meine Fahrt. Ich habe die gewaltige Staumauer erreicht. Sie ist 43 Meter hoch und an ihrem Fuß über 15 m breit. Im Halbrund spannt sie sich 230 m lang. Der Verkehr wird durch eine Ampel einspurig über die Staumauer geleitet. Der See gehört zu einer ganzen Gruppe von Stauseen, die miteinander verbunden sind. Er dient vor allem als Trinkwasserreservoir. Durch einen zehn Kilometer langen Tunnel speist er aber auch zusätzlich das Kraftwerk des südlich gelegenen Lac de Villefranche-de-Panat.
Ich mache mir das Vergnügen, mein Fahrrad über den Fußgängersteg zu schieben. Eine Möwe beobachtet scheinbar desinteressiert die wenigen Wassersportler, die um die Mittagszeit ihre Kreise auf dem See ziehen. Wie viele versunkene Dörfer mögen am Grund dieses Sees ruhen? Eines scheint mir sicher: Dieser See als Wassersport- und Erholungsregion hat den Bewohnern der Gegend sichtlich Wohlstand gebracht.
Hinter der Staumauer setze ich meine Berg- und Talfahrt fort. Immer wieder habe ich herrliche Blicke auf den See und die dahinterliegende Landschaft. Ein großer Falke kreist über mir. Es scheint ein Buntfalke zu sein. Als ich meine Kamera zücke, dreht er ab. Er ist wohl sehr schüchtern. Weit im Süden breitet sich eine Kette von Windrädern aus.
Bald erreiche ich das Städtchen Canet-de-Salars. Den markanten Kirchturm schmückt gleich ein ganzes Glockenwerk. Die Bar mit Brotverkauf hat offen. Das passt mir, denn ich habe sowohl Durst als auch Bedarf an einem Baguette für heute Abend. Doch leider, der Verkäufer hebt bedauernd die Schulter. Brot sei ausverkauft. Macht nichts, dann trinke ich halt nur einen giftgrünen Diabolo. Das tut gut in der Mittagshitze. Mit dem zweiten Diabolo entspannt sich eine kleine Fachsimpelei über mein E-Bike. Der Barmann hat zwar schon von einem Riemenantrieb gehört, aber noch nie einen gesehen. Er staunt, dass der Riemen 50 000 km halten soll. Das ist schon eine deutliche Ersparnis zu Ketten, die alle fünfzehnhundert bis zweitausend Kilometer gewechselt werden müssen. Ich verabschiede mich, lege 4,00 € auf den Teller und radele los. Gleich hinter der Wehrkirche bremse ich wieder ab. Eine Gruppe hölzerner Gesellen erwartet mich. Ein kreativer Künstler aus dem Ort erkennt in toten Baumstämmen Figuren und gibt ihnen mit seiner Kettensäge Sinn, mit Gesichtern und beigefügten Gegenständen. Toll gemacht.
Hinter dem Ort stoße ich auf eine größere Straße, die vom Norden her kommt. Welch eine Überraschung. Sie hat einen abgetrennten Fahrradstreifen. Unten am See angekommen, ist wieder Fotostopp angesagt. Eine Brücke überquert den See an einer Schmalstelle. Wind ist aufgekommen. Er singt mit Sphärenklängen zwischen den Gittern des Geländers. Gewitter ist angesagt.
Nach weiteren zwei Kilometern habe ich meinen Start- und Zielpunkt erreicht. Der Abend klingt mit einem schönen Sonnenuntergang aus.