Bergfaszination

so faltig wie das Gesicht eines alten Mannes, der Antiatlas
Die Berge des Antiatlas wirken müde und alt. Die Hänge sind faltig wie die Haut eines betagten Menschen. Die einsamen Oscherbäume wirken wie die letzten Bartstoppel eines einst üppigen Bartes. Das Braun der Erde hat die Farbe der von der Sonne langjährig gegerbten Haut. Einst war der Antiatlas das höchste Gebirge in Nordafrika, überragte selbst den Hohen Atlas. Doch die Erosion hat ihre Arbeit geleistet. Die starken Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht sprengen den Stein, lassen ihn zu Tal stürzen. Die wenigen Warnschilder vor Steinschlag sind ernst zu nehmen.
„Nein, kein Foto“, sagt der Polizist. Seine Handbewegung ist ebenso eindeutig wie bestimmt. Er setzt sich in meine Richtung in Bewegung. Ich habe mit dieser Reaktion gerechnet. Schließlich liegt das „Tor zur Wüste“ mit seiner Wachstube in der Richtung meines Motivs und meine Kamera ist groß genug, um meine Absicht von Weitem erkennen zu lassen. Das „Tor zur Wüste“ ist die südliche Stadtgrenze von Tata. Ich gehe ihm freundlich entgegen. „Bonjour Monsieur“ sage ich und lächele ihn freundlich an. „Ich komme aus Deutschland und möchte dieses Schild fotografieren. Es ist für mich eine schöne Überraschung, dies hier zu lesen.“ Sein Gesicht hellt sich auf und er gibt mir die Erlaubnis. Es ist wirklich eine Überraschung, zu lesen, dass Tata eine Städtepartnerschaft mit der oberhessischen Stadt Lich hat. Diese langjährige Verbindung ist Ausdruck der Fortschrittlichkeit des Bürgermeisters, der sich sehr um die Entwicklung seiner Stadt bemüht. Immer wieder bekommt er Geld von UNESCO und anderen Weltorganisationen für soziale Projekte. Die Schulpflicht wird sehr ernst genommen. Der Anteil der Mädchen in den Schulen von Tata entspricht ihrem tatsächlichen Anteil am Geschlechterverhältnis des Geburtenjahrganges. Es gibt öffentliche Einrichtungen, die keineswegs selbstverständlich sind, wie z.B. ein Schwimmbad. Mit Lich verbindet Tata eine enge Zusammenarbeit der kommunalen Krankenhäuser. Mehrfach jährlich findet ein Austausch statt, wie ich von einem jungen Wüstenführer bei einer Rast in einem Café erfahre.
„Nein, kein Foto“, sagt der Polizist. Seine Handbewegung ist ebenso eindeutig wie bestimmt. Er setzt sich in meine Richtung in Bewegung. Ich habe mit dieser Reaktion gerechnet. Schließlich liegt das „Tor zur Wüste“ mit seiner Wachstube in der Richtung meines Motivs und meine Kamera ist groß genug, um meine Absicht von Weitem erkennen zu lassen. Das „Tor zur Wüste“ ist die südliche Stadtgrenze von Tata. Ich gehe ihm freundlich entgegen. „Bonjour Monsieur“ sage ich und lächele ihn freundlich an. „Ich komme aus Deutschland und möchte dieses Schild fotografieren. Es ist für mich eine schöne Überraschung, dies hier zu lesen.“ Sein Gesicht hellt sich auf und er gibt mir die Erlaubnis. Es ist wirklich eine Überraschung, zu lesen, dass Tata eine Städtepartnerschaft mit der oberhessischen Stadt Lich hat. Diese langjährige Verbindung ist Ausdruck der Fortschrittlichkeit des Bürgermeisters, der sich sehr um die Entwicklung seiner Stadt bemüht. Immer wieder bekommt er Geld von UNESCO und anderen Weltorganisationen für soziale Projekte. Die Schulpflicht wird sehr ernst genommen. Der Anteil der Mädchen in den Schulen von Tata entspricht ihrem tatsächlichen Anteil am Geschlechterverhältnis des Geburtenjahrganges. Es gibt öffentliche Einrichtungen, die keineswegs selbstverständlich sind, wie z.B. ein Schwimmbad. Mit Lich verbindet Tata eine enge Zusammenarbeit der kommunalen Krankenhäuser. Mehrfach jährlich findet ein Austausch statt, wie ich von einem jungen Wüstenführer bei einer Rast in einem Café erfahre.
Rot sind die schroffen Hänge des Tales, das unser Geländewagen durchfährt. Das Morgenlicht färbt sie ein. Bis vor kurzem war die Straße noch eine Piste. Nun ist sie geteert und betoniert. Die Talsohle ist breit und flach wie ein Brett. Wenn das Wasser von den Bergen stürzt und durch das Tal rauscht, ist die Straße unpassierbar. Zum Glück passiert das nur selten, oder auch zum Unglück, denn eigentlich brauchen die Menschen hier das Wasser. Nach 30 Kilometer mündet das Tal in eine weite Ebene. Eine Reihe von kupfererzgrünspan gefärbten Kegeln reiht sich noch hintereinander, dann sehe ich in der Ferne das schmale grüne Band der Oase. Darüber türmt sich das Massiv des Adrarn Aklim auf, dem mit 2521 Metern höchsten Berg des Antiatlas. An seinem Fuß liegt Souk Tieta de Tagmounte.

Agadir, so heißen die befestigten Speicher der Berber
Jahrhundertelang führte eine wichtige Routen aus der Sahara durch dieses Tal. Die Menschen vom Berberstamme der Sousse gelten heute noch als geschickte Händler. Doch nicht nur Karawanen benutzten diese Route. Wo Reichtum ist, sind die Räuber nicht fern. Zum Schutz der wertvollen Vorräte an Getreide und Wasser haben die Menschen befestigte Speicher gebaut, Agadir genannt. Einem solchen gilt heute unser Interesse. Er steht in einem kleinen Dorf nahe Souk Tieta de Tagmounte.
Eine junge Frau kommt mit einem überdimensionalen Schlüssel in der Hand auf uns zu. Es ist der uralte Schlüssel, vom vielen Anpacken blank gescheuert. Mit einem kräftigen Ruck öffnet sie das Schloss. Die mächtige Tür geht nach innen auf. Jede Familie besaß einen eigenen Speicher. In drei Reihen sind sie über einander angeordnet, Stufen aus Palmenstämmen führen zu ihnen hoch. In der Mitte steht die gemauerte Zisterne.
Eine junge Frau kommt mit einem überdimensionalen Schlüssel in der Hand auf uns zu. Es ist der uralte Schlüssel, vom vielen Anpacken blank gescheuert. Mit einem kräftigen Ruck öffnet sie das Schloss. Die mächtige Tür geht nach innen auf. Jede Familie besaß einen eigenen Speicher. In drei Reihen sind sie über einander angeordnet, Stufen aus Palmenstämmen führen zu ihnen hoch. In der Mitte steht die gemauerte Zisterne.
Mitten in der Steinwüste bleibt der Geländewagen stehen. Wir steigen aus. Vor das Mittagessen hat Ibrahim wieder eine Wanderung gesetzt. Der Wind findet hier nichts, wo er pfeifen könnte. Ich ziehe den Reißverschluss meiner roten Jacke hoch. Irgendwann stoßen wir auf eine kleine Senke, im Höhenunterschied kaum in der Fläche auszumachen. Die Senke erkenne ich aber an dem spärlichen Grün. Hier zieht sich ein kleiner Grundwasserspiegel lang. Vereinzelte Gräser und Büsche markieren den Verlauf. Zwischen den Steinen hat sich eine kleine Blume mit weißer Blüte niedergelassen. Wo Wasser ist, beginnt die Wüste zu leben.
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Beim Rot und Gelb des Sonnenunterganges lade ich heute den dritten Tel meines Reiseberichtes im Internet hoch. Die Terrasse des Gästehauses liegt am höchsten Punkt des Gebäudekomplexes. So vereinigen sich moderne Technik und Romantik in wunderschöner Weise. Es ist wolkenlos. Lange noch zeichnet das kräftige Gelb des Sonnenuntergangs die scharfe Kante der Bergkette jenseits der Oase nach, bevor in der schnell eintretenden Dunkelheit sich über mir ein klarer Sternenhimmel ausbreitet. Eine kleine Sternschnuppe fällt vom Himmel, ich habe einen Wunsch frei.

das Berberzeichen
In langer Reihe kommen die Menschen in der Frühe die Landstraße entlang, um in die Stadt zu gehen. Wer es sich leisten kann, fährt auch mit dem Moped, Fahrrad oder gar dem Taxi. Die Überlandtaxis sind alles Mercedes-Fahrzeuge älteren Datums in der Farbe unserer Taxis. Viele Kinder und Jugendliche tragen Fußballtrikots. Messi, Ronaldo und wie sie alle heißen. Auf den Märkten gibt es diese Trikots zu kaufen. Unsere Reise geht weiter Richtung Westen. Immer wieder sehen wir an den Berghängen und den Häusern das Berberzeichen, ein stilisiertes Männchen, bisweilen gepaart mit den Berberfarben. Auch unser Fahrer hat sich einen solchen Aufkleber ans Heckfenster geklebt. Die Berber sind ein stolzes Volk.
Wir fahren durch ein langes Tal. Irgendwann biegt unser Geländewagen wieder auf eine Piste ab. Ein kleiner Fluss kommt hier aus dem Gebirge. Der Jeep erklimmt einen kleinen Hügel, fährt um eine Flussbiegung, dann stehen wir in einem kleinen Dorf. Von der Landstraße aus war es nicht zu sehen. Am Fußballplatz heißt es wieder: Aussteigen. Unsere tägliche Appetitwanderung beginnt. Ich nenne sie so, weil der Koch diese ein bis zwei Stunden nutzt, um unser Mittagessen zu kochen. Er fährt mit dem zweiten Wagen voraus.
Wir fahren durch ein langes Tal. Irgendwann biegt unser Geländewagen wieder auf eine Piste ab. Ein kleiner Fluss kommt hier aus dem Gebirge. Der Jeep erklimmt einen kleinen Hügel, fährt um eine Flussbiegung, dann stehen wir in einem kleinen Dorf. Von der Landstraße aus war es nicht zu sehen. Am Fußballplatz heißt es wieder: Aussteigen. Unsere tägliche Appetitwanderung beginnt. Ich nenne sie so, weil der Koch diese ein bis zwei Stunden nutzt, um unser Mittagessen zu kochen. Er fährt mit dem zweiten Wagen voraus.
Der kleine Fluss hat sich in vielen Biegungen tief in den Berg eingegraben. Die tektonischen Verschiebungen sind an den gewaltigen schräg liegenden Platten des Gesteins zu erkennen. Bisweilen hat der Berg auch Falten geschlagen. Auf einem Berggrat stehen, kaum erkennbar, die Ruinen einer Kashbah. Sie ist aus dem gleichen Stein gebaut, wie der Felsen. Ibrahim schlägt den Weg nach oben ein. Ein Ziegenpfad führt zwischen den Felsen hoch. Die Kamera wiegt schwer und ich habe keine Wanderstöcke dabei. Ich entschiede mich dafür, im Flussbett zu bleiben. Für die nächste Stunde bin ich allein.
Es ist still, wunderbar still. Fast glaube ich, den Flügelschlag eines Schmetterlings hören zu können. Mich überrascht, wie viele Schmetterlinge ich hier im Süden schon gesehen habe. Gestern, im Café, hat ein großer Falter sich auf einer Blume neben mir niedergelassen. Ich gebe mich meditativen Gedanken hin. Suche weiter nach der Faszination, die die Wüste auf mich ausübt. Vielleicht ist es genau die Ursprünglichkeit des Lebens, die nicht durch die Fülle unserer Breitengrade verschüttet wird. Vielleicht bin ich auf der Spur, die schon die Einsiedler gelegt haben.
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Mehrere Schleifen des Flusses umwandere ich, bis ich den Motor des Wagens hinter mir höre. Bald kommen wir durch ein Dorf. Das ganze Leben spielt sich hier im Flussbett ab. Kleine Gemüsefelder sind auf einem schmalen fruchtbaren Bodenstreifen angelegt. Vogelscheuchen in allen Variationen sollen die gefiederten Freunde fern halten. Die alten Männer sitzen im Schatten beisammen, während die Frauen die Wäsche waschen. Das erinnert mich daran, dass heute wieder Sonntag ist. Die Kinder, die aus der Schule kommen, winken uns zu. Die Menschen hier sind überhaupt sehr freundlich, grüßen mit einem Handzeichen oder einem Salem, das ich gerne erwidere. Die Häuser kleben wie Schwalbennester am steilen Berghang. Ein Schulbuch liegt am Wegesrand. Der Wind blättert die Seiten um. Ein Esel steht daneben. Er drückt wohl noch die Schulbank.
In der Talsohle sind kleine Gemüsebeete. Mir fällt auf, dass ich fast nur Kinder, Frauen und ältere Männer sehe. Ibrahim erklärt uns, dass die jüngeren Männer in die Städte oder ins Ausland gehen, um Geld zu verdienen. Dies erklärt auch, warum immer wieder größere neu gebaute Wohnhäuser zwischen den alten Gebäuden stehen.
Wir fahren zwischen zwei Stangen durch. Der steinige Weg wird etwas breiter, die großen Steine sind an die Seite geräumt, dann geht es wieder zwischen zwei Stangen durch. Zum Glück hingen keine Netze zwischen den Torstangen. Es ist der örtliche Fußballplatz. Gestern hatten mich ein paar Schüler angesprochen, wollten wissen, woher ich komme. Mit „Sweinssteiger“ konnten sie mich endlich zuordnen. |
Auf den Bergen stehen Wachtürme und verfallene Kashbahs. Früher führte durch dieses Tal eine wichtige Handelsstraße. Sie war leicht zu kontrollieren und damit gut für Zölle geeignet. Doch für den modernen Straßenbau ist das Tal zu schmal. Die neuen Straßen umfahren weiträumig dieses Gebirge. Heute benutzen nur noch die Anwohner und ein paar verrückte Touristen diese Strecke. Viele Kilometer windet sich der Weg weiter durch das Tal. Je höher wir kommen, desto schmaler und steiler wird es. Der Wind pfeift um die Biegungen. 50, 100 oder 200 Schleifen hat der Bach schon gemacht. Ich habe sie nicht alle gezählt. Hinter jeder Schleife ein neuer, überraschender Ausblick auf Steilhänge, Palmen, eines der seltenen Dörfer oder in ein Seitental. Im nächsten Dorf ist wieder Hochzeit angesagt. Die Frauen stehen in bunten Kleidern rund um den Wagen des fliegenden Händlers, der heute gekommen ist. Nie würde ich mich mit einem Wagen auf diese abenteuerlichen Wege trauen. Ahmed fährt sehr vorsichtig. Er kennt die Strecke und weiß, wo er besonders aufpassen muss. Dort, wo die Fahrspur 30 Meter über dem Tal klebt, fährt er besonders vorsichtig. Und wieder beschließe ich, ihm mein Vertrauen zu schenken. Es gibt eh kein Zurück. Inshallah.

Begegnung in 1700 Meter Höhe
Das Tal wird flacher, wir haben den oberen Teil des Gebirgsstock erreicht. Nun sind wir etwa 1700 Meter hoch. Die Fahrspur ist kaum mehr zu erkennen. Aufgeschichtete Steine markieren die Richtung. Ich stelle mir vor: Gäbe es hier viel Regen, dann würden wir durch wunderbar saftige Hochalmen fahren. Doch der Regen kommt selten. Es ist kahl, baumlos so weit ich blicken kann. Die wenigen Büsche sind vertrocknet. Ab und zu zieht eine Ziegenherde vorbei auf der Suche nach den wenigen grünen Gräsern und Kräutern. Eine Gruppe von Frauen hat trockene Büsche hoch auf die Rücken der Maultiere gepackt und bringt sie ins Dorf. Sie tragen warme Kleider und schützen das Gesicht gegen den Wind. Eine junge Frau schaut aus den Augenwinkeln in unser Auto. Ihre großen schwarzen Augen treffen meinen Blick. Sie wendet den Blick nicht ab, hält ihn, solange sie den Kopf nicht drehen muss.
Unvorstellbar, dass in dieser Einöde Menschen leben. Und doch stoßen wir immer wieder auf einsame Gehöfte oder gar ein Dorf in einem versteckten Tal. Die fensterarmen Häuser ducken sich in sich selbst, um dem Wind keinerlei Angriffspunkte zu geben.
Unvorstellbar, dass in dieser Einöde Menschen leben. Und doch stoßen wir immer wieder auf einsame Gehöfte oder gar ein Dorf in einem versteckten Tal. Die fensterarmen Häuser ducken sich in sich selbst, um dem Wind keinerlei Angriffspunkte zu geben.
Mehr als eineinhalb Stunden sind wir nun schon unterwegs. Dann erreichen wir wieder eine befestigte Piste und schließlich, bei einem Stoppschild, auch eine geteerte Straße. Neue Häuser bestimmen das Ortsbild, eine Mine ist in der Nähe. Der vordere Wagen fährt über eine Bergkuppe und bleibt stehen. Wir blicken von oben in ein grünes Meer. Es ist fast wie eine Fata Morgana. Die Nachmittagssonne färbt die Felder eine Wiesen in saftigem zarten Frühlingsgrün. Selbst der Fahrer nimmt sein Handy zur Hand, um ein Foto zu machen. Uns zu Füßen liegt, das Ammelntal. Ist dies das sagenhafte Arkadien der Antike? Das Ammelntal gilt als eine der schönsten Regionen Marokkos. Bei diesem Anblick kann ich dem nur zustimmen.

Man muss schon genau hinschauen: Siehst du den Kopf des Löwen?
Der Löwe schläft noch. Er hat sich eine flauschige Decke über den Kopf gezogen und dämmert in den Tag hinein. Eine dichte Wolkendecke liegt über dem Berg. Hoch oben haben Wind und Wetter einen Löwenkopf in den Felsen geformt. Es bedarf einiger Fantasie, aber dann erkenne auch ich die Mähne, die lange Nase, Augen und Maul. Felsformationen, welche die Kreativität der Gedanken anregen, finden sich überall in dieser Region. Behutsam zupft nun die Sonne dem Löwen seine Decke vom Haupt. In meinem Kopfkino sehe ich den Löwen sich recken, um mit einem mächtigen Brüller den Tag zu beginnen.
Wir durchwandern eine grüne Landschaft. Bizarre Sandfelsformationen lassen auch hier die Fantasie erblühen. Die Arganbäume stehen im satten Grün und bilden einen angenehmen Kontrast zu dem roten Boden. Eine Ziegenherde macht sich passend dazu durch ihr Meckern bemerkbar. Die Ziegen haben die Schalen der Argannüsse im weiten Umkreis um die Bäume verteilt. Der Boden der Landschaft, die wir durchwandern, ist mit grünen Gräsern geschmückt, dazwischen immer wieder schüchtern kleine Blüten, weiß, violett und gelb. Ab und zu sagt uns auch eine verrostete Sardinenbüchse, dass hier der Schäfer seine Mahlzeit eingenommen hat. Der Kot der Ziegen ist überall zu sehen, ebenso wie die kleinen Sandhaufen der Ameisen und die ebenso kleinen Türme der Termiten. 10 cm hoch sind die größten, es sind halt nur kleine Termiten. Wir haben viele Fragen an Ibrahim. Mit seiner unerschütterlichen Ruhe und seinem umfassenden Wissen antwortet er. Er scheint jeden Weg, jeden Baum und jedes Tier im Süden Marokkos zu kennen.
Wir durchwandern eine grüne Landschaft. Bizarre Sandfelsformationen lassen auch hier die Fantasie erblühen. Die Arganbäume stehen im satten Grün und bilden einen angenehmen Kontrast zu dem roten Boden. Eine Ziegenherde macht sich passend dazu durch ihr Meckern bemerkbar. Die Ziegen haben die Schalen der Argannüsse im weiten Umkreis um die Bäume verteilt. Der Boden der Landschaft, die wir durchwandern, ist mit grünen Gräsern geschmückt, dazwischen immer wieder schüchtern kleine Blüten, weiß, violett und gelb. Ab und zu sagt uns auch eine verrostete Sardinenbüchse, dass hier der Schäfer seine Mahlzeit eingenommen hat. Der Kot der Ziegen ist überall zu sehen, ebenso wie die kleinen Sandhaufen der Ameisen und die ebenso kleinen Türme der Termiten. 10 cm hoch sind die größten, es sind halt nur kleine Termiten. Wir haben viele Fragen an Ibrahim. Mit seiner unerschütterlichen Ruhe und seinem umfassenden Wissen antwortet er. Er scheint jeden Weg, jeden Baum und jedes Tier im Süden Marokkos zu kennen.
Blaue Felsen in erdbrauner Landschaft. Es ist nicht das Morgenlicht, das die Felsen färbt, sondern der Pinsel des belgischen Malers Jean Vérame im Jahr 1984. Die Farben sind nach altägyptischem Rezept hergestellt. Je nach Lichteinfall variieren sie. Sie sind Anziehungspunkt durchreisender Touristen. Ihr Müll zeugt von ihrer vorübergehenden Anwesenheit, leider.
Die Region ist auch für Radtouristen ein beliebtes Ziel. Da gibt es zum Beispiel die herrliche Ait Mansour-Schlucht. Tief fallen die roten Hänge ins enge Tal. Eine schmale Straße windet sich durch Dattelpalmenhaine, Herbergen bieten Minzetee zur Rast an, Straße und Bach kreuzen sich dauernd, sind ineinander verwoben. Der Reiseführer spricht von einem wahren Garten Edens. Wir begegnen der Radlergruppe wieder bei der Abfahrt ins Tal. Weit reicht der Blick ins Ammelntal, die blauen Felsen glänzen im Abendlicht und unter uns windet sich die Passstraße in die Tiefe. Dummerweise hat der liebe Gott vor die Abfahrt den Anstieg gesetzt und der führt ebenso steil aus dem Ait Mansour gut 500 Höhenmeter hoch. Die Radler, die wir bei der Abfahrt überholen, sind noch gezeichnet von dem Aufstieg. Der Fahrtwind tut ihnen sichtlich gut.
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Die Radler können bergab schneller als wir noch vorhin im Nachbartal. Ein Schild begrenzt die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 40 km/h. Angesichts der schlaglochübersäten Lehmpiste kann dieses Schild nur für fliegende Teppiche gelten.
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Eine Szene wie eine Erscheinung aus dem Alten Testament. Hoch über dem Ammelntal auf einer Bergspitze stand er. Seine ganze Haltung drückte den Stolz seines Volkes aus. Berber sind stolze Menschen.

Ein Hauch von der großen weiten modernen Welt im Ammelntal. Nirgends sonst im Süden Marokkos habe ich sie gesehen. Hier aber stehen große überdimensionierte Werbetafeln an Straßenkreuzungen und in kleinen Dörfern. Mit Kaffee und Tee ist ein Ortsansässiger reich geworden. Der Reichtum der geschäftstüchtigen Menschen dieser Region ist allenthalben zu spüren. Nirgends sonst auf dieser Reise habe ich so viele Neubauten von kleinen Häusern und großen Prachtbauten bis ins abgelegenste Dorf gesehen wie hier. Der Reichtum kommt auch der Allgemeinheit zu Gute. Das kleine Dorf am Fuß des „Chapeau Napoleon“, einer weiterer bekannten Felsformation, verfügt über neue gepflasterte Gassen, eine Rarität besonderer Güte.
Nach dem Frühstück vertreten wir uns heute erst mal die Beine. 5 Grad waren es am frühen Morgen, doch jetzt hat die Sonne schon wieder Kraft entwickelt, so dass die Wetterjacke im Auto bleiben kann. Von der Höhe des Hügels, auf dem uns die Geländewagen erwarten, habe ich einen wunderschönen Rundblick ins Tal. Hinter mir steht das Skelett einer jungen Bauruine. Drei reiche Familien wollten gemeinsam eine große Hotelanlage errichten. Doch sie zerstritten sich. Jetzt ist es ein Gasthaus für Mäuse und Schlangen.
Die Schafe sind außer sich vor Freude. Die dicken Wolken von gestern früh haben Regen in die Berge gebracht und die Grassamen zum Leben erweckt. Dort, wo vorgestern noch Grau und Braun herrschten, überzieht jetzt ein grüner Flaum den Boden.
Nach dem Frühstück vertreten wir uns heute erst mal die Beine. 5 Grad waren es am frühen Morgen, doch jetzt hat die Sonne schon wieder Kraft entwickelt, so dass die Wetterjacke im Auto bleiben kann. Von der Höhe des Hügels, auf dem uns die Geländewagen erwarten, habe ich einen wunderschönen Rundblick ins Tal. Hinter mir steht das Skelett einer jungen Bauruine. Drei reiche Familien wollten gemeinsam eine große Hotelanlage errichten. Doch sie zerstritten sich. Jetzt ist es ein Gasthaus für Mäuse und Schlangen.
Die Schafe sind außer sich vor Freude. Die dicken Wolken von gestern früh haben Regen in die Berge gebracht und die Grassamen zum Leben erweckt. Dort, wo vorgestern noch Grau und Braun herrschten, überzieht jetzt ein grüner Flaum den Boden.

die Last der Arbeit liegt auf dem Rücken der Frauen
Hart ist das Leben in den Bergdörfern. Dort, wo der Boden ausreichend fruchtbar ist, werden Feldfrüchte angebaut. Der Hang ist terrassiert, um die Bodenerosion zu stoppen und das Regenwasser zu halten. Der Esel zieht den Pflug auf dem schmalen Streifen durch den steinigen Boden. Hinter dem Pflug meist eine Frau. Die Männer arbeiten in den großen Städten jenseits der schneebedeckten Gipfel des Hohen Atlas, die von weitem grüßen.
Die Berghöhe ist überwunden, die Straße schlängelt sich langsam ins breite Tal der Sousse. Arganbäume so weit das Auge reicht. Sie geben dieser Ebene ihr unverwechselbares dunkles Grün. Arganien sind Einzelgänger, halten Abstand voneinander. Sie bilden keine dichten Wälder. Der Boden dazwischen ist steinig. Ihre Rinde ist zerfurcht, das Holz hart und stabil. Stachel schützen sie vor ungebetenen Gästen. Doch den Ziegen machen sie nichts aus. Sie klettern bis in die Spitze, um an das Objekt ihrer Begierde zu kommen. Dort finden sie die grünen, olivengroßen Früchte, deren weiche Schale sie genüsslich kauen. Die Nuss selbst ist ihnen zu hart. Sie wird einfach ausgespuckt. Aus dem innersten Kern dieser Nuss gewinnen die Berberfrauen in mühsamer Handarbeit das Arganöl. Es gilt als eines der wertvollsten Speiseöle, sowohl von den Inhaltsstoffen als auch vom Preis her. Die Regierung hat ein Projekt gestartet, um den Anbau der Arganien zu fördern. In Kooperativen schließen sich die Frauen zusammen, um das Öl zu gewinnen und zu vermarkten.
Jedes Mal, wenn ich auf einen spitzen Stein trete, habe ich das Gefühl, dass er sich tief in die Fußsohle einbohrt. Aber das kann eigentlich nicht sein. Ich habe solide Wanderschuhe mit dicker Sohle. Am Abend nehme ich mir den Schuh vor. Unter der Geleinlage werde ich fündig. Mit Geschick und der Nagelschere pule ich mir einen 15 mm langen Dorn aus der Sohle. Nur die Gelenlage hat verhindert, dass er sich in den Fuß bohrt. Nun kann ich wieder munter über Stock und Stein springen.
Die Berghöhe ist überwunden, die Straße schlängelt sich langsam ins breite Tal der Sousse. Arganbäume so weit das Auge reicht. Sie geben dieser Ebene ihr unverwechselbares dunkles Grün. Arganien sind Einzelgänger, halten Abstand voneinander. Sie bilden keine dichten Wälder. Der Boden dazwischen ist steinig. Ihre Rinde ist zerfurcht, das Holz hart und stabil. Stachel schützen sie vor ungebetenen Gästen. Doch den Ziegen machen sie nichts aus. Sie klettern bis in die Spitze, um an das Objekt ihrer Begierde zu kommen. Dort finden sie die grünen, olivengroßen Früchte, deren weiche Schale sie genüsslich kauen. Die Nuss selbst ist ihnen zu hart. Sie wird einfach ausgespuckt. Aus dem innersten Kern dieser Nuss gewinnen die Berberfrauen in mühsamer Handarbeit das Arganöl. Es gilt als eines der wertvollsten Speiseöle, sowohl von den Inhaltsstoffen als auch vom Preis her. Die Regierung hat ein Projekt gestartet, um den Anbau der Arganien zu fördern. In Kooperativen schließen sich die Frauen zusammen, um das Öl zu gewinnen und zu vermarkten.
Jedes Mal, wenn ich auf einen spitzen Stein trete, habe ich das Gefühl, dass er sich tief in die Fußsohle einbohrt. Aber das kann eigentlich nicht sein. Ich habe solide Wanderschuhe mit dicker Sohle. Am Abend nehme ich mir den Schuh vor. Unter der Geleinlage werde ich fündig. Mit Geschick und der Nagelschere pule ich mir einen 15 mm langen Dorn aus der Sohle. Nur die Gelenlage hat verhindert, dass er sich in den Fuß bohrt. Nun kann ich wieder munter über Stock und Stein springen.
Taroudant ist das Zentrum der Sousseebene. Es ist das größte und fruchtbarste Tal Marokkos. Es trennt den Hohen Atlas vom Antiatlas. Breit ist das Flussbett. Taroudant heißt in der Berbersprache „Meine Kinder sind ertrunken.“ Wenn es im Atlas regnet, rollen große Wassermassen ins Tal, reißen alles mit sich. Mehr als 1000 Jahre ist Taroudant schon das Zentrum des Handels in Südmarokko. Der ganze Süden wurde von hier aus beherrscht. Bis zum Meer sind es gerade mal 70 Kilometer. Heute hat Agadir ihr den Rang abgelaufen.
Eine gewaltige Mauer legt sich um die Stadt, hat sie Jahrhunderte vor den Räubern geschützt. Irgendwann bekam Taroudant den Beinamen „Klein-Marrakesch“. Ich bin nach zehn ruhigen Tagen in Wüste und Bergen den quirligen Verkehr nicht mehr gewohnt. Nun fühle ich mich wieder in einer Ameisenrepublik.
Eine gewaltige Mauer legt sich um die Stadt, hat sie Jahrhunderte vor den Räubern geschützt. Irgendwann bekam Taroudant den Beinamen „Klein-Marrakesch“. Ich bin nach zehn ruhigen Tagen in Wüste und Bergen den quirligen Verkehr nicht mehr gewohnt. Nun fühle ich mich wieder in einer Ameisenrepublik.
Es riecht nach herrlichem Kaffee. Wir stehen vor einem kleinen Kaffeeladen im Soukh. Es hat etwas Mühe gekostet, ihn zu finden, doch das Ergebnis lohnt sich. Ibrahim unterstützt uns bei der Auswahl. Ingwer, Zimt, Kardomon und andere Köstlichkeiten die Orients gesellen sich zu den Kaffeebohnen, dann mahlt der Händler sie gemeinsam zu einer köstlichen Mischung arabischen Kaffees. Der Kaffeeduft begleitet uns bei dem Schlendern durch den Soukh. An einer „Berberapotheke“ bleibe ich stehen. Der „Apotheker“ spricht etwas deutsch, erklärt die verschiedenen Produkte. Er lässt sich Zeit. Anders als bei der Verkaufsshow in Marrakesch ist er offensichtlich nicht darauf aus, uns in möglichst kurzer Zeit möglichst viel zu verkaufen. Er freut sich dennoch, als wir dann Amber, Lippenrot und Hautpflegestein einpacken. Im Innenhof unseres Riads lasse ich beim Abendessen unterm Sternenhimmel nochmals die Erlebnisse des Tages Revue passieren.

Ohne Handy? Undenkbar!
Zur Infrastruktur eines Stadtviertels gehört zumindest ein Lebensmittelladen, ein Bäcker, eine Teleboutique (Tele steht für Telefonieren), ein Fahrradladen und eine Moschee. Unser Riad muss im Schnittpunkt von 10 Stadtvierteln liegen, deren Muezzin sich heute früh besondere Mühe geben, mich von ihrem Gesangstalent zu überzeugen.
Der Berber an sich ist ein sehr kommunikativer Mensch. Doch derjenige, dem er gerade etwas sagen will, ist bekanntlich nicht immer sofort zur Stelle. Dann greift er zum Mobiltelefon, egal, ob er auf dem Esel sitzt oder dem Fahrrad, auf den Bus wartet oder beim Friseur ist. Die Stände der Händler mit gebrauchten Handys im Soukh sind zahlreich. Hier könnte ich auch die Sammlung meiner alten Mobiltelefone mit gutem Gewissen versilbern.
Berber sind mutige Menschen. Der letzte Tag unserer Fahrt beschert uns noch ein Abenteuer der besonderen Art: Die Passstraße zum 2100 Meter hohen Tizi N Mal. Sie ist, steil, kurvig, einspurig geteert und in schlechtem Zustand. Der Paraglider über uns muss eine noch fantastischere Sicht auf die Sousse-Ebene haben als wir. In abenteuerlichen Kurven und Steigungen führt die Straße nach oben. Ich staune immer wieder, wie es möglich ist, eine solche Straße an den Steilhang zu bauen. Es ist einer der ganz alten Wege, die seit Menschengedenken den Atlas überqueren. Ein Tourist in einem Mietwagen schleicht vor einem Mini-Bus hoch. Dies ist keine Strecke für schwache Nerven. Leitplanken schreibt man hier mit „ohne“. Die Großklockner Hochstraße ist dagegen ein Spazierweg. Dort, wo wir auf den entgegenkommenden Linienbus treffen, ist zum Glück eine Ausweichstelle. Es gibt eine Alternativroute in erreichbarer Nähe: Offroad. Nein Danke!
Der Berber an sich ist ein sehr kommunikativer Mensch. Doch derjenige, dem er gerade etwas sagen will, ist bekanntlich nicht immer sofort zur Stelle. Dann greift er zum Mobiltelefon, egal, ob er auf dem Esel sitzt oder dem Fahrrad, auf den Bus wartet oder beim Friseur ist. Die Stände der Händler mit gebrauchten Handys im Soukh sind zahlreich. Hier könnte ich auch die Sammlung meiner alten Mobiltelefone mit gutem Gewissen versilbern.
Berber sind mutige Menschen. Der letzte Tag unserer Fahrt beschert uns noch ein Abenteuer der besonderen Art: Die Passstraße zum 2100 Meter hohen Tizi N Mal. Sie ist, steil, kurvig, einspurig geteert und in schlechtem Zustand. Der Paraglider über uns muss eine noch fantastischere Sicht auf die Sousse-Ebene haben als wir. In abenteuerlichen Kurven und Steigungen führt die Straße nach oben. Ich staune immer wieder, wie es möglich ist, eine solche Straße an den Steilhang zu bauen. Es ist einer der ganz alten Wege, die seit Menschengedenken den Atlas überqueren. Ein Tourist in einem Mietwagen schleicht vor einem Mini-Bus hoch. Dies ist keine Strecke für schwache Nerven. Leitplanken schreibt man hier mit „ohne“. Die Großklockner Hochstraße ist dagegen ein Spazierweg. Dort, wo wir auf den entgegenkommenden Linienbus treffen, ist zum Glück eine Ausweichstelle. Es gibt eine Alternativroute in erreichbarer Nähe: Offroad. Nein Danke!
Zwei Fahrzeuge kommen uns von oben in hoher Geschwindigkeit entgegen. Die Fahrer im traditionellen Djelabbah. Sie bremsen nicht, weichen nur auf das schmale befestigte Bankett aus, der Reifen 10 Zentimeter neben dem Abgrund. Es geht ungesichert 100 Meter in die Tiefe. Berber sind fürwahr mutige Menschen. Unsere Fahrer schütteln noch 2 Stunden später den Kopf. Aber auch den einzelnen Radtouristen, die wir treffen, muss ich Mut bescheinigen. Wahrscheinlich wussten sie vorher nicht, worauf sie sich eingelassen haben.
Das Warnschild „Nebel und Glatteis“ war heute nicht nötig. Ich möchte aber nicht wissen, was wäre wenn. Hinter der Passhöhe habe ich einen wunderschönen Blick auf den schneebedeckten Gebirgsstock des Djebel Toubkal. Das lenkt vom Blick in die Tiefe ab.
Munter sprudelt das Wasser zu Tal. Über eine Brücke gelangen wir zur Tin Mal Moschee. Sie ist eine der ältesten erhaltenen Bauwerke der islamischen Geschichte. Hier beginnt die Geschichte der Almohaden. Sie eroberten im 12. Jahrhundert Marrakesch, weiteten ihr Reich bis in das Gebiet des heutigen Tunesien aus und eroberten den Süden Spaniens. Der Maurische Stil, der die Alhambra in Granada prägt, findet sich im ganzen Almohaden-Reich, wie auch in der Tin Mal Moschee wieder. Ende der 90er Jahre wurde die Ruine von einem deutschen Architekten renoviert.
Die Passstraße abwärts mündet in einem langen Tal. Noch viele Dutzend Kilometer sind wir in der Bergwelt. Die Einsamkeit der Dörfer ist bedrückend. In den wenigen Straßendörfern drängen sich die Handwerker und Geschäfte. Von hier ins Dorf im Nachbartal oder hoch am Berghang zu kommen ist kein leichtes Unterfangen. Wer einen Platz auf dem Dach eines Transporters oder der Ladefläche eines LKWs bekommen hat, kann sich glücklich schätzen. Dank moderner Satelittentechnik sind die Bergdörfer zumindest an die Kommunikation mit der Stadt angeschlossen. Überall sehe ich die weißen Parabolspiegel auf den Dächern der Bauernhäuser.

unsere Begleiter: Ibrahim, Mohamed, Hammou und Ahmed
Ein letztes Mal Picknick zur Mittagszeit. Die Vorräte werden auf die "Tischdecke" am Boden gepackt. Wie im alten Rom liegen wir auf den Matratzen drum rum. Die scharfen Oliven haben es mir besonders angetan. Unser Koch Mohamed hat uns in den vergangenen Tagen immer wieder schmackhaftes Essen zu bereitet. Sein gut gewürztes Gemüse in vielerlei Variationen werde ich vermissen. Auch die beiden Fahrer Ahmed und Hammou haben uns durch ihren defensiven und umsichtigen Fahrstil sehr beeindruckt. Es hat so mancher kniffligen Situation die Schärfe genommen. Ahmed ahnte schon, wenn ein besonders schönes Fotomotiv kam, verlangsamte die Fahrt, hielt sogar an und sorgte stets dafür, dass die Frontscheibe für mich sauber war. Und schließlich Ibrahim, der Wanderführer. Ohne ihn wäre die Reise nur halb so interessant geworden. Sein umfangreiches Wissen, seine Geduld und seine Fürsorge sind lobenswert. Wir nutzen diese letzte Rast, um uns bei den Vier für ihre Hilfe und Begleitung zu bedanken.
Wieder in Marrakesch

Sein großes weißes Gebiss blitzt mit der Gaslampe um die Wette. Sein breites Lachen ist sympathisch. „Hier“ sagt er ganz leise, „Hier schau, das beste Aphrodisiakum“. Zum Abschluss des Handels bietet er mir sein Geheimnis an. Am Eingang zum Soukh sitzt er neben all den anderen fliegenden Händlern aus Schwarzafrika mit allerlei geheimnisvollen Dosen und Schachteln.
Rund um den Gauklerplatz liegen die Handwerker- und Händlerviertel, Soukh genannt. Jedes Handwerk hat sein eigenes Geviert. Vom Gauklerplatz führen Tore in die Soukhs. Breite Gassen sind es anfangs, die durch die Viertel führen. Wenn der Gauklerplatz das Herz der Stadt ist, dann sind die Soukhs die Adern, durch die der Lebenssaft pulsiert. Hier herrscht ein Leben im Halbdunkel. Über den breiten Gassen sind Strohmatten gespannt. Sie spenden Kühle und Schatten im heißen Sommer. Wir bleiben nicht lange in den breiten Gassen und durchstreifen die kleinen Gassen, die immer wieder abbiegen, unscheinbare Durchlässe, schmal, eng. Hinter jeder Ecke werden wir fündig, neue Handwerke, neue Händler. Durch einen Torbogen gelangen wir in den Hof der Schneider. Sie sitzen im kleinen Kabuff von ein paar Quadratmetern. Der eine hat seine Nähmaschine im hinteren Bereich seiner Quadratmeter, der andere vorne. Da lässt es sich besser „über die Straße“ mit den Kollegen reden. Ich sehe nur Männer. Die Singer-Nähmaschine, die ich bewundere ist schon in die Tage gekommen. Aber sie tut nach wie vor ihren Dienst. „Ja“, sagt er, „Es ist eine gute Maschine“. Abends wird das Tor zum Hof verriegelt und mit einem dicken Schloss gesichert.
Rund um den Gauklerplatz liegen die Handwerker- und Händlerviertel, Soukh genannt. Jedes Handwerk hat sein eigenes Geviert. Vom Gauklerplatz führen Tore in die Soukhs. Breite Gassen sind es anfangs, die durch die Viertel führen. Wenn der Gauklerplatz das Herz der Stadt ist, dann sind die Soukhs die Adern, durch die der Lebenssaft pulsiert. Hier herrscht ein Leben im Halbdunkel. Über den breiten Gassen sind Strohmatten gespannt. Sie spenden Kühle und Schatten im heißen Sommer. Wir bleiben nicht lange in den breiten Gassen und durchstreifen die kleinen Gassen, die immer wieder abbiegen, unscheinbare Durchlässe, schmal, eng. Hinter jeder Ecke werden wir fündig, neue Handwerke, neue Händler. Durch einen Torbogen gelangen wir in den Hof der Schneider. Sie sitzen im kleinen Kabuff von ein paar Quadratmetern. Der eine hat seine Nähmaschine im hinteren Bereich seiner Quadratmeter, der andere vorne. Da lässt es sich besser „über die Straße“ mit den Kollegen reden. Ich sehe nur Männer. Die Singer-Nähmaschine, die ich bewundere ist schon in die Tage gekommen. Aber sie tut nach wie vor ihren Dienst. „Ja“, sagt er, „Es ist eine gute Maschine“. Abends wird das Tor zum Hof verriegelt und mit einem dicken Schloss gesichert.

der Siebmacher
Um den wahren Soukh kennen zu lernen, musst du tief eindringen. Vorne am Platz, da findet sich immer mehr Chinaware. Die Handwerker beklagen dies. Mit jedem weiteren Container, der aus China in den großen Häfen anlandet, wird ihnen ihre Lebensgrundlage Stück um Stück zerstört. Wir streifen weiter, kommen immer tiefer in die Hinterhöfe der Soukhs. Die Schuster und Täschner finden wir, die Schreiner, die Lederfärber und die Siebmacher. Jedes Handwerk ist vertreten. Manche arbeiten nur auf Auftrag, andere sind gleichzeitig Verkäufer. Immer haben ein oder gar zwei Dutzend von ihnen ihre Werkstätten nebeneinander. Trotz aller Konkurrenz sind sie eine Gemeinschaft.
Händler im überdachten Soukh sind geduldig. Sie können stundenlang in ihrem Laden sitzen und warten, ein Schläfchen halten. Sie alle haben ihre Produkte vor und im Laden ausgestellt. Bleibt ein Kunde stehen, dann rührt sie das nicht. Der Kunde ist König. Sie lassen ihn erst mal in Ruhe. Er darf sich die Ware ansehen, in die Hand nehmen, betasten, prüfen, begutachten, vergleichen. Gerne reichen sie ihm auch eine andere Ware. Erst wenn der Kunde echtes Interesse zeigt, wird Beratung angeboten und der Handel beginnt. Feilschen um den Preis hat nichts mit Übervorteilen zu tun. Jeder Preis ist individuell. Es ist ein uraltes Ritual. Argumente und Gegenargumente, Händler wie Kunde suchen die Grenze des Möglichen, tasten sich im Gespräch aneinander heran. Nur die Touristen können damit nicht um gehen. Mein Bruder hat ein Auge auf einen Seidenschal geworfen. 35 Euro will der Händler dafür. Wir verlassen den Laden mit 2 Schals zum Gesamtpreis von 30 Euro. Ein win-win-Geschäft, sonst hätte der Händler ihm die Schals nicht verkauft.Wer hingegen nicht handeln will, der geht ins Kunstgewerbekaufhaus nahe der Saadier-Gräber. Hier gibt es die ganze Palette marokkanischer Kunsthandwerkerware zum fairen Festpreis im modernen Kaufhausflair.
Händler im überdachten Soukh sind geduldig. Sie können stundenlang in ihrem Laden sitzen und warten, ein Schläfchen halten. Sie alle haben ihre Produkte vor und im Laden ausgestellt. Bleibt ein Kunde stehen, dann rührt sie das nicht. Der Kunde ist König. Sie lassen ihn erst mal in Ruhe. Er darf sich die Ware ansehen, in die Hand nehmen, betasten, prüfen, begutachten, vergleichen. Gerne reichen sie ihm auch eine andere Ware. Erst wenn der Kunde echtes Interesse zeigt, wird Beratung angeboten und der Handel beginnt. Feilschen um den Preis hat nichts mit Übervorteilen zu tun. Jeder Preis ist individuell. Es ist ein uraltes Ritual. Argumente und Gegenargumente, Händler wie Kunde suchen die Grenze des Möglichen, tasten sich im Gespräch aneinander heran. Nur die Touristen können damit nicht um gehen. Mein Bruder hat ein Auge auf einen Seidenschal geworfen. 35 Euro will der Händler dafür. Wir verlassen den Laden mit 2 Schals zum Gesamtpreis von 30 Euro. Ein win-win-Geschäft, sonst hätte der Händler ihm die Schals nicht verkauft.Wer hingegen nicht handeln will, der geht ins Kunstgewerbekaufhaus nahe der Saadier-Gräber. Hier gibt es die ganze Palette marokkanischer Kunsthandwerkerware zum fairen Festpreis im modernen Kaufhausflair.
Es stinkt fürchterlich. Hier her kommt kein Tourist. Einer der vielen geschäftstüchtigen Arbeitslosen auf der Suche nach einem kleinen Verdienst hat uns den Weg gezeigt. Wir sind im Gerberviertel. Irgendwo her muss ja das ganze Leder für die Babuschen und die Taschen kommen. Wir betreten den Innenhof mit einem Büschel frischer Minze in der Hand. Das mildert den beizenden Geruch, der den Bottichen entströmt. In dieser Gerberei werden nur Dromedarfelle verarbeitet. Vier Wochen dauert das Gerben, bis aus dem Fell gutes Leder geworden ist. Die Arbeiter stehen bis zu den Knien in der Brühe, die Haut mit Leder vor der aggressiven Säure geschützt. Zum Abschluss müssen wir noch die obligatorische Verkaufsshow über uns ergehen lassen. Als der Verkäufer merkt, dass er auf Granit beißt, verschwindet er wortlos. Der kleine Arbeitslose, der uns den Tipp gab, freut sich über ein paar Dirhams.
Der Weg zur Gerberei hat uns weit weg vom Gauklerplatz geführt. Wir sind inmitten der Wohnviertel der Medina. Hier werden wir nicht angesprochen, wird nicht versucht, uns zum Kauf zu bewegen. Das Leben ist ebenso bunt wie vielfältig. Die junge Frau auf dem Moped neben dem Pferdekarren ist ebenso alltäglich, wie das Spiel der Kinder in den engen Gassen. Die Hauptgassen sind belebt, die Nebengassen ruhig. Bisweilen sehe ich bunte Wandmalereien an den roten Wänden. |

hier darfst du ruhig in die Töpfe schauen
Manchmal wünsche ich mir, ich könnte wie mein Bruder das Hörgerät abschalten. Aber nachdem mir der Ohrenarzt noch kurz vor der Abreise die Ohren gereinigt hat, höre ich wieder jeden Laut. Die Musik ist fürchterlich laut, aber die Pastilla von „Abdou Rachid et sa Maman“ ist es wert, durch zu halten. Zudem sitzen wir in der ersten Reihe. Ich kann den vorbei fließenden Verkehr von Menschen und Fahrzeugen aller Couleur beobachten. Ich bewundere, wie schnell die Mopeds und Radfahrer zwischen den Fußgängern Slalom fahren. Kein einiges Mal habe ich an den vier Tagen in Marrakesch einen Zusammenstoß erlebt, dafür sehr wendige, fast schon artistisch anmutende Fahrer und Fahrerinnen. Es sind die neuesten Schlager aus der arabischen Welt, die aus der Jukebox kommen. Plötzlich bricht die Musik abrupt ab. Der Muezzin ruft zum Gebet. Möge der Muezzin eine Stunde lang beten! Doch mein Stoßgebet wird nicht erhört.
Viele Stunden dauert mein Streifzug durch die Medina. Der Fotoapparat kommt gar nicht mehr zur Ruhe, bis die Speicherkarte übersättigt Einhalt gebietet. Das Treiben im Soukh ist bunt und vielfältig. Bettler gehören dazu. Ich erlebe immer wieder, wie Bettler eine kleine Münze von den Vorbeieilenden in die Hand gedrückt bekommen. Den Armen etwas von seinem Einkommen abzugeben ist unwidersprochener Teil der islamischen Religion. Ein Blinder sitzt in der Menschenmenge auf seinem Schemel. Leise ist seine Bitte um eine Gabe. Immer wieder gleitet seine Hand in die Blechschüssel, ob sich dort eine kleine Münze eingefunden habe. Er erinnert mich an die Beschreibung der Bettler in Elias Canettis Buch „Die Stimmen von Marrakesch“. So wie er vor 60 Jahren die Blinden auf dem Gauklerplatz beschrieben hat, so habe ich es noch vor einem Jahr erlebt. Es war wie ein Déja-vu-Erlebnis.
Viele Stunden dauert mein Streifzug durch die Medina. Der Fotoapparat kommt gar nicht mehr zur Ruhe, bis die Speicherkarte übersättigt Einhalt gebietet. Das Treiben im Soukh ist bunt und vielfältig. Bettler gehören dazu. Ich erlebe immer wieder, wie Bettler eine kleine Münze von den Vorbeieilenden in die Hand gedrückt bekommen. Den Armen etwas von seinem Einkommen abzugeben ist unwidersprochener Teil der islamischen Religion. Ein Blinder sitzt in der Menschenmenge auf seinem Schemel. Leise ist seine Bitte um eine Gabe. Immer wieder gleitet seine Hand in die Blechschüssel, ob sich dort eine kleine Münze eingefunden habe. Er erinnert mich an die Beschreibung der Bettler in Elias Canettis Buch „Die Stimmen von Marrakesch“. So wie er vor 60 Jahren die Blinden auf dem Gauklerplatz beschrieben hat, so habe ich es noch vor einem Jahr erlebt. Es war wie ein Déja-vu-Erlebnis.

Manche lassen sich gerne einen Affen aufbinden.
Der Affe trägt eine Windel. Du glaubst wohl, ich wolle dir einen Affen aufbinden? Nein, das überlasse ich den Berbern. Sie fixieren die Vorbeigehenden an und schwups, hat eine marokkanische Dame oder ein deutscher Tourist einen Affen auf der Schulter sitzen. Foto, Foto und dann die Hand aufgehalten. Die Affen kommen aus dem Mittleren Atlas und tragen Windeln. Ja, tatsächlich. Ich muss zweimal hin schauen, um es zu glauben, Und als ich sehe, was beim Windelwechsel in der Windel ist, kann ich gut verstehen, dass die Windel gut fürs Geschäft ist, egal welches.
Unablässig schlagen die Trommler und tragen den Rhythmus über den Platz. Nur beim ersten Ton des Muezzin verstummen sie, um mit dem letzten Ton sofort wieder ein zu setzen. Es ist für mich immer wieder faszinierend, mich dem abendlichen Treiben auf dem Gauklerplatz hinzugeben. Jugendliche schicken mit ihrer Schleuder kleine Fallschirme in den nächtlichen Himmel. Mit blauem Licht schweben sie zurück. An den Ständen brennen kleine Gaslaternen. Die Scheinwerfer der Mopeds huschen zwischen die Füße der zahlreichen Passanten, die kreuz und quer über den Platz ziehen. Zwischen all dem Gewühl die blaugelben Straßenfeger mit ihrem langen Reisigbesen. Ein Ameisenhaufen bietet im Vergleich dazu einen geordneten Eindruck. Die Hufe der Kaleschenpferde, deren Kutscher auf Kundenfang sind, klappern beim Vorbeiziehen leise auf dem Pflaster. Der Djemaa El Fna ist die Flaniermeile der Marokkaner. Man sagt, dass die jungen Frauen selbst aus anderen Großstädten Marokkos hier her kommen, um zu flanieren. Hier mischen sich die drei Volksgruppen Marokkos, Berber, Araber und Gnaoui ebenso wie die traditionellen mit den modernen Marokkanern. Man kommt her um sich dreierlei Genuss hinzugeben: dem Einkauf im Bazar, dem Essen in einer der Garküchen und dem Vergnügen mit den Gauklern und Musikern. So ist es schon seit alters her. Es gibt Berichte aus dem 16. Jahrhundert, in denen dies beschrieben wird. Der Platz hat seinen eigenen, unverwechselbaren Flair. Es ist ein lebenswerter und liebenswerter Ort der Begegnung, so wie ihn sich Stadtplaner eigentlich wünschen. Sein Charme ist nicht geplant sondern jahrhundertelang gewachsen. Alle Versuche, den Platz zu modernisieren, sind fehl geschlagen. Zum Glück. Nun zählt er zum Weltkulturerbe.
Ich lehne mich in meinem Sessel auf der Panoramaterrasse zurück und nasche an meiner Pastilla. Ein schöner Abschluss einer wunderbaren Reise.
Unablässig schlagen die Trommler und tragen den Rhythmus über den Platz. Nur beim ersten Ton des Muezzin verstummen sie, um mit dem letzten Ton sofort wieder ein zu setzen. Es ist für mich immer wieder faszinierend, mich dem abendlichen Treiben auf dem Gauklerplatz hinzugeben. Jugendliche schicken mit ihrer Schleuder kleine Fallschirme in den nächtlichen Himmel. Mit blauem Licht schweben sie zurück. An den Ständen brennen kleine Gaslaternen. Die Scheinwerfer der Mopeds huschen zwischen die Füße der zahlreichen Passanten, die kreuz und quer über den Platz ziehen. Zwischen all dem Gewühl die blaugelben Straßenfeger mit ihrem langen Reisigbesen. Ein Ameisenhaufen bietet im Vergleich dazu einen geordneten Eindruck. Die Hufe der Kaleschenpferde, deren Kutscher auf Kundenfang sind, klappern beim Vorbeiziehen leise auf dem Pflaster. Der Djemaa El Fna ist die Flaniermeile der Marokkaner. Man sagt, dass die jungen Frauen selbst aus anderen Großstädten Marokkos hier her kommen, um zu flanieren. Hier mischen sich die drei Volksgruppen Marokkos, Berber, Araber und Gnaoui ebenso wie die traditionellen mit den modernen Marokkanern. Man kommt her um sich dreierlei Genuss hinzugeben: dem Einkauf im Bazar, dem Essen in einer der Garküchen und dem Vergnügen mit den Gauklern und Musikern. So ist es schon seit alters her. Es gibt Berichte aus dem 16. Jahrhundert, in denen dies beschrieben wird. Der Platz hat seinen eigenen, unverwechselbaren Flair. Es ist ein lebenswerter und liebenswerter Ort der Begegnung, so wie ihn sich Stadtplaner eigentlich wünschen. Sein Charme ist nicht geplant sondern jahrhundertelang gewachsen. Alle Versuche, den Platz zu modernisieren, sind fehl geschlagen. Zum Glück. Nun zählt er zum Weltkulturerbe.
Ich lehne mich in meinem Sessel auf der Panoramaterrasse zurück und nasche an meiner Pastilla. Ein schöner Abschluss einer wunderbaren Reise.