Dem Atlas über die Schulter geschaut
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auf 2260 Meter Höhe schraubt sich die Passstraße
Das Rot von Ton und Lehm begleitet uns aus Marrakesch heraus. Kilometerlang fahren wir an der Stadtmauer entlang. 80 Kilometer, die wurden natürlich nicht von Anfang an gebaut, sondern die Medina wuchs im Laufe der Jahrhunderte. Mit jedem großen Zuzug neuer Einwohner entstand ein neuer Stadtteil, eingefasst von einer Mauer, die mit der anderen verbunden wurde. Je weiter wir vom Zentrum entfernt sind, desto niedriger ist die Mauer, wird schließlich nur noch ein symbolisches Mäuerchen. Aber das Mauerbauen ist den Marokkanern als historisches Erbe in ihre Gene eingepflanzt worden. Selten, dass wir einmal auf dem weiteren Weg ein Gebäude sehen, das nicht von einer Mauer eingefasst ist und selbst heutige Neubauviertel sind so gebaut, dass sie zum freien Gelände hin wie eine Mauer abgeschlossen wirken. Alle Mauern, alle Fassaden sind in Marrakesch in diesem Rot gehalten. Die Rote Perle bleibt somit auch in Zukunft ihrem Namen treu.
Es ist Sonntagmorgen und wenig Verkehr. Die breiten Straßen zeigen mir, dass es hier durchaus auch anders sein kann. Ahmed heißt unser Fahrer. Ich vertraue mich ihm für die nächsten zwei Wochen gnadenlos an. Inshallah.
Auch außerhalb der Stadt bestimmt das Rot des Lehms die begleitende Farbe. Die Landstraße führt durch die fruchtbare Haouz-Ebene gen Süden. Das leuchtende Grün der Gräser zeugt vom tagelangen Regen der vergangenen Woche. Nach dem extrem heißen Sommer hat die Natur dieses Geschenk dankbar angenommen und bedankt sich trotz der späten Jahreszeit mit kleinen Blüten und grünem Flaum.
Im blauen Morgendunst zeichnet sich die gewaltige Bergkette des Hohen Atlas schemenhaft ab. Wie ein Riegel trennt sie den Norden des Landes von dem Süden, bildet eine Wettergrenze hin zur trockenen Sahara. Unvermittelt tauchen wir ein in die Bergwelt. Die Hänge der ersten Hügel sind mit Feigenkakteen übersät. Wie rote Blüten stehen ihre Früchte auf den Blättern. Süß schmecken sie. In Marrakesch werden sie zurzeit auf den Straßen feil geboten. Unten im Tal sprudelt das Wasser im breiten steinigen Flussbett. Der Regen wird ins Tal zurück gebracht.
Mit jedem Kilometer werden die Berge steiler, die Schluchten schroffer. Kleine Dörfer kleben an den Berghängen, sind in der Farbe der Landschaft kaum auszumachen, nur das Minarett leuchtet hell hervor. Dort führt keine Straße mehr hin, nur Eselspfade. Am Rande der Landstraße warten die Eselstreiber auf Kundschaft, die das Taxi bringt.
Es ist Sonntagmorgen und wenig Verkehr. Die breiten Straßen zeigen mir, dass es hier durchaus auch anders sein kann. Ahmed heißt unser Fahrer. Ich vertraue mich ihm für die nächsten zwei Wochen gnadenlos an. Inshallah.
Auch außerhalb der Stadt bestimmt das Rot des Lehms die begleitende Farbe. Die Landstraße führt durch die fruchtbare Haouz-Ebene gen Süden. Das leuchtende Grün der Gräser zeugt vom tagelangen Regen der vergangenen Woche. Nach dem extrem heißen Sommer hat die Natur dieses Geschenk dankbar angenommen und bedankt sich trotz der späten Jahreszeit mit kleinen Blüten und grünem Flaum.
Im blauen Morgendunst zeichnet sich die gewaltige Bergkette des Hohen Atlas schemenhaft ab. Wie ein Riegel trennt sie den Norden des Landes von dem Süden, bildet eine Wettergrenze hin zur trockenen Sahara. Unvermittelt tauchen wir ein in die Bergwelt. Die Hänge der ersten Hügel sind mit Feigenkakteen übersät. Wie rote Blüten stehen ihre Früchte auf den Blättern. Süß schmecken sie. In Marrakesch werden sie zurzeit auf den Straßen feil geboten. Unten im Tal sprudelt das Wasser im breiten steinigen Flussbett. Der Regen wird ins Tal zurück gebracht.
Mit jedem Kilometer werden die Berge steiler, die Schluchten schroffer. Kleine Dörfer kleben an den Berghängen, sind in der Farbe der Landschaft kaum auszumachen, nur das Minarett leuchtet hell hervor. Dort führt keine Straße mehr hin, nur Eselspfade. Am Rande der Landstraße warten die Eselstreiber auf Kundschaft, die das Taxi bringt.
Dann steht der Verkehr. Kein Unfall, der den Verkehr aufhält, nur ein kleines Straßendorf. Heute ist Markttag. Zwischen den Häuserreihen rechts und links der Straße, in denen die Geschäfte, Metzgereien, Obstverkäufer und Restaurants ihre Ladenlokale haben, drängeln sich die Marktstände und die Bauern aus der weiten Umgebung. Hier können sie sich mit dem Allernötigsten versorgen, Freunde treffen und Neuigkeiten austauschen.
Die rote Schranke steht senkrecht, die Straße ist frei zur Passhöhe. Hinter Taouma schraubt sie sich in atemberaubenden Serpentinen hoch. Es ist Sonntag. Das ist unser Glück, denn kaum ein LKW ist unterwegs. Die Luft wird mit jedem Höhenmeter spürbar kühler. Die Straße ist schmal und tief der Abgrund. So manche Leitplanke zeugt arg verbeult vom Glück im Unglück. Mit Gottvertrauen und Geschick steuert Ahmed den Wagen. Am Straßenrand werden Fossilien und Halbedelsteine angeboten. Sie stammen aber nicht aus diesem Gebirge, sondern dem Djebel Saghro und aus den Tiefen der Sahara. Doch hier am Straßenrand hält die potentielle Kundschaft, um von einer kleinen Parkgelegenheit aus die immer wieder von neuem begeisternden Ausblicke zu bestaunen. Weiter oben wird die Landschaft sanfter, die Straße führt nun durch eine grüne Hochebene, um in letzter Anstrengung zu der auf 2260 Metern gelegenen Passhöhe Tizi N Tichka zu klettern.
Die rote Schranke steht senkrecht, die Straße ist frei zur Passhöhe. Hinter Taouma schraubt sie sich in atemberaubenden Serpentinen hoch. Es ist Sonntag. Das ist unser Glück, denn kaum ein LKW ist unterwegs. Die Luft wird mit jedem Höhenmeter spürbar kühler. Die Straße ist schmal und tief der Abgrund. So manche Leitplanke zeugt arg verbeult vom Glück im Unglück. Mit Gottvertrauen und Geschick steuert Ahmed den Wagen. Am Straßenrand werden Fossilien und Halbedelsteine angeboten. Sie stammen aber nicht aus diesem Gebirge, sondern dem Djebel Saghro und aus den Tiefen der Sahara. Doch hier am Straßenrand hält die potentielle Kundschaft, um von einer kleinen Parkgelegenheit aus die immer wieder von neuem begeisternden Ausblicke zu bestaunen. Weiter oben wird die Landschaft sanfter, die Straße führt nun durch eine grüne Hochebene, um in letzter Anstrengung zu der auf 2260 Metern gelegenen Passhöhe Tizi N Tichka zu klettern.
Wir verabschieden uns von dem Norden Marokkos. Petrus schickt uns ein paar Tränen hinterher, die wir auf der Frontscheibe sammeln, dann geht es bergab. Kurze Zeit später kündet ein großes Schild den Abzweig auf eine unscheinbare Straße. Ahmed verlässt die ausgebaute Hauptstraße und folgt der uralten Karawanenroute. Diese Straße ist der ultimative Stoßdämpfertest.
die Kashbah von Telout ist nur noch eine Ruine
Einst waren die Fürsten vom Stamme der Glaoui die uneingeschränkten Herrscher südlich des Kamms des Hohen Atlas. In Telouet in 1870 Meter Höhe kreuzten sich die Karawanenrouten aus Marrakesch, Fez und Timbuktu. Die Kontrolle dieser wichtigen Handelsstraßen war die Grundlage ihrer Machtfülle. Hier errichteten sie ihren Palast. Zur Zeit des französischen Protektorats glaubten sie, nach der Macht in Marokko greifen zu können. Doch Übermut tut selten gut und so ist die Fürstenfamilie in Ungnade gefallen. Heute ist ihr Herrschersitz in Telout verfallen. Eigentlich sind es drei Paläste. Der älteste aus dem 18. Jahrhundert, daneben der Palast aus dem 19. Jahrhundert und schließlich der Palast aus dem 20. Jahrhundert. Inzwischen versucht die Familie in privater Initiative, den einst prachtvollen Palastkomplex wieder her zu richten. Einige der Prachträume und die Dachterrasse sind begehbar gemacht worden. Ich kann mir gut den Glanz der stolzen Machtfülle vorstellen, wenn ich mir die leeren Räume mit weißer Alabasterverzierung, bunten Mosaiken und bemalten und geschnitzten Türfüllungen aus Zedernholz anschaue. Es erinnert an die Verzierungen in der Alhambra in Granada, wenn auch ungleich kleiner. Von den Dachterrasse reicht der Blick weit in die fruchtbare Hochebene.
Über eine kleine Passstraße führt der Weg in das Tal des Ounila. Rot sind die Felsen in der engen Schlucht, baumlos die Berghänge. Der Ounila führt salziges Wasser. Ein Schild weist auf eine alte Salzmine hin. Kilometerweit entlang der Straße ist der rote Fels von weißem Steinsalz durchzogen.
Wieder müssen wir eine Passstraße abwärts fahren. Die Landschaft ändert sich, das Tal weitet sich. Wie eine grüne Schlange liegt die grüne Flusssohle da, Wasser ist Leben. Erst am Hang, wo kein Grundwasser mehr vorhanden ist, werden die Häuser der Dörfer gebaut. So wird jeder fruchtbare Flecken des kostbaren Bodens für die Landwirtschaft genutzt. Heute ist Sonntag und Sonntag scheint Waschtag zu sein. Überall sehe ich Frauen am Flussufer an der Arbeit. Die bunte Wäsche liegt auf der Wiese und ist über die Zweige der Büsche zum Trocknen gebreitet.
Wieder müssen wir eine Passstraße abwärts fahren. Die Landschaft ändert sich, das Tal weitet sich. Wie eine grüne Schlange liegt die grüne Flusssohle da, Wasser ist Leben. Erst am Hang, wo kein Grundwasser mehr vorhanden ist, werden die Häuser der Dörfer gebaut. So wird jeder fruchtbare Flecken des kostbaren Bodens für die Landwirtschaft genutzt. Heute ist Sonntag und Sonntag scheint Waschtag zu sein. Überall sehe ich Frauen am Flussufer an der Arbeit. Die bunte Wäsche liegt auf der Wiese und ist über die Zweige der Büsche zum Trocknen gebreitet.
der Künstler zeigt sein Können
Es riecht wie kandierter Zucker, es ist kandierter Zucker. Ein Künstler malt mit einer Mischung aus Tee, Safran und Zucker auf ein Pergament. Anschließend wird das Blatt über einer Gasflamme erhitzt. Nun erst wird das kleine Kunstwerk sichtbar. Es sind Szenen aus dem Süden Marokkos: Dromedare, Karawanen, Wüste, Palmen und Kashbahs. Und natürlich die Königin der Kashbahs: Ait Ben Haddou. Im herrlichen Licht der tiefstehenden Nachmittagssonne liegt die Königin am Ufer der Ounila. Sie war schon lange dem Verfall preis gegeben, die Bewohner in die neuen Häuser am gegenüberliegenden Ufer gezogen, als 1962 die Kashbah als Kulisse für den Film „Sodom und Gomorrha“ entdeckt wurde. Eine wunderschöne Kulisse. Das machte Ait Ben Haddou weltberühmt. Heute ist der Besuch ein Muss für jeden Reisenden durch Südmarokko. Wir überqueren den Fluss auf der neuen Fußgängerbrücke. Die Regierung hat sie bauen lassen, um die Bewohner wieder in die Kashbah zurück zu bringen. Sie sind dem Ruf nicht gefolgt, die neuen Häuser sind bequemer. Dafür haben sich Künstler angesiedelt, die den Gemäuern neues Leben einhauchen. Direkt am Flussufer wird gerade wieder ein Film gedreht, die Kulissen stehen schon, für die roten Fahrzeuge mit dem Equipment hat man eigens eine schmale Brücke über den Fluss gelegt. Ich kann mich angesichts der historischen Kulisse sofort in den Film einfühlen.
Ait Ben Haddou liegt an einer strategisch äußerst günstigen Lage. Dort, wo der Fluss sich in die Ebene ergießt, thront ein Wachturm auf einem Bergkegel. An seinem Fuß liegt der Ort. Hier musste jede Karawane durch. Ein idealer Platz, um den Weg zu kontrollieren und Durchgangszölle zu erheben. Die beste Grundlage für den Reichtum der Herrscher dieser Region.
Hoch oben am Eingang des alten Speichers, der die Stadt überragt, spielt ein afrikanischer Musiker zarte Weisen. Er hat sich einen guten Platz gewählt. Von dieser Plattform aus habe ich den schönsten Blick über Ort und umliegende Landschaft. Nicht nur ich, sondern alle bleiben hier stehen. Und so klimpern die Münzen fleißig zum Rhythmus seiner Musik in seine Schale. Das Abendlicht hüllt den alten Ort und die Gebäude in ein warmes Licht, das den Augen schmeichelt. Langsam mache ich mich auf den Rückweg vom Berg.
Hoch oben am Eingang des alten Speichers, der die Stadt überragt, spielt ein afrikanischer Musiker zarte Weisen. Er hat sich einen guten Platz gewählt. Von dieser Plattform aus habe ich den schönsten Blick über Ort und umliegende Landschaft. Nicht nur ich, sondern alle bleiben hier stehen. Und so klimpern die Münzen fleißig zum Rhythmus seiner Musik in seine Schale. Das Abendlicht hüllt den alten Ort und die Gebäude in ein warmes Licht, das den Augen schmeichelt. Langsam mache ich mich auf den Rückweg vom Berg.
Die Nacht verbringen wir in der Kashbah Ellouze in Tamdaght. Eine französische Familie hat das verfallene Gemäuer vor 10 Jahren übernommen und in Eigeninitiative renoviert. Entstanden ist ein kleiner Traum aus Tausendundeine Nacht am Rande einer Oase. Im Frühjahr, wenn die Mandelbäume blühen, erstrahlt das ganze Tal im jungfräulichen Weiß. Leise Barmusik begleitet unser Abendessen: Leckere Linsensuppe, Hähnchen marokkanisch mit Rosinen, Mandeln, gedünsteten Zwiebeln. Als Dessert dann ein kuchenartiger Pudding mit Granatapfel und zur Verdauung ein Eisenkrauttee. So klingt ein Tag voll neuer Eindrücke angenehm aus.
Was gibt es Schöneres, als das Erwachen des neuen Tag zu erleben
Das Zwitschern der Vögel weckt mich bei Sonnenaufgang. Ein zartes Rosa säumt den Horizont und setzt die Türme der alten Kashbah in einen Scherenschnitt. Unsere Herberge liegt oberhalb der Oase, aus deren Blätterwald der Vogelchor ertönt. Es ist friedlich still und der Halbmond wiegt sich über dem Tal. Ich setze mich frisch geduscht auf die Terrasse und nehme mit allen Sinnen das Morgenerwachen in mich auf.
Auf uns wartet die Straße der 1000 Kashbahs. Kashbah bezeichnet das Haus einer reichen Familie, meist eines Stammesfürsten. Der Begriff „Haus“ ist eigentlich zu bescheiden, denn im Grunde genommen ist es einer Burg vergleichbar. In der Regel ist es ein mehrstöckiges Gebäude, das aus Stampflehm errichtet ist. Quadratisch ist das Gebäude mit konisch zulaufenden Ecktürmen. Unten finden sich Stall und Vorratsspeicher, darüber die Etagen für die Familie und auf dem Dach die Wache. Gegen die bösen Geister helfen die kunstvollen Verzierungen im oberen Teil der Türme. Bei besonders reichen Familien ist die Kashbah auch ein umfangreicherer Komplex. Lehm ist in dieser Region der gängige Baustoff. Es gibt genug davon, mehr als Regen. Zum Glück. Denn nach einem kräftigen Regen muss renoviert werden. Der Regen weicht den Lehm auf, macht in brüchig, schwemmt Teile des Lehms weg. Verlassene Kashbahs sehen aus wie von Wellen angenagte Sandburgen am Strand. So ist es nicht verwunderlich, dass mit dem Aufkommen moderner Baustoffe die reichen Familien sich neue Wohnsitze bauten und die alten Kashbahs dem Verfall preis gaben. Doch in den letzten Jahrzehnten haben viele Ausländer marode Kashbahs gekauft, renoviert und oft in Gästehäuser umgewandelt. So sind schöne Herbergen entstanden, die für einen Aufenthalt gerne genutzt werden, so wie unsere letzte Unterkunft Ellouze. Viele Kashbahs warten noch auf ihre neue Bestimmung.
Während in vielen südlichen Ländern der betonbewehrte Skelettbaustil die Augen schändet, setzen die Marokkaner auf den verspielten maurischen Stil. Auch wenn die moderne Bausubstanz aus Beton und Hohlblocksteinen besteht, erhalten die Fassaden die Farbe des roten Tons mit verspielten Fensterbrüstungen und kunstvollen Gittern.
Während in vielen südlichen Ländern der betonbewehrte Skelettbaustil die Augen schändet, setzen die Marokkaner auf den verspielten maurischen Stil. Auch wenn die moderne Bausubstanz aus Beton und Hohlblocksteinen besteht, erhalten die Fassaden die Farbe des roten Tons mit verspielten Fensterbrüstungen und kunstvollen Gittern.
Sonne satt, das ist Energie pur. Südlich des Hohen Atlas liegt eine weite Hochebene. Es ist eine Halbwüste, das heißt es gibt etwas mehr als 200 mm Niederschlag im Jahr. Das ist aber immer noch zu wenig, um den Boden zu bewässern. Man bemüht sich zwar um künstliche Bewässerung, hat das Wasser des Draa als zweitgrößtem Fluss in Nordafrika in einem Stausee gefangen, doch es ist nicht genug. Quarzazate ist das Zentrum. In dieser Halbwüste wird zurzeit an einem Projekt gearbeitet, das in Europa kontrovers diskutiert wird. Mit Unterstützung aus mehreren westeuropäischen Industrieländern entsteht ein Solarkraftwerk in gigantischem Ausmaß. Selbst wenn die Leitungen nach Europa nicht gebaut werden sollten, kann dieses Kraftwerk ganz Nordwestafrika mit Strom versorgen.
Mir ist der Duft zu intensiv. Der Verkäufer packt seine Flacons wieder ein. Wir haben im Rosental eine Pause eingelegt. Entlang der Draa sind auf vielen Kilometern große Rosenplantagen angelegt. Die hier angepflanzte Damaskusrose ist besonders gut geeignet für die Herstellung von Rosenöl. Mitte Mai wird das Rosenfest gefeiert. Dann steht das ganze Flusstal in Blüte. Das Rosenöl ist seit alters her die Grundlage für den Reichtum vieler Familien. Daher rührt auch der Name „Straße der 1000 Kashbahs“.
Der Blick nach unten ist grandios. In steilen Serpentinen zieht sich die Straße in der engen Schlucht den Berg hoch. Das Wasser des Dades tief im Tal quillt aus einem schmalen Spalt im hohen Fels. Ein grandioses Bild. So wie der Dades, so haben sich einige Flüsse durch die Berge gearbeitet, um den Weg zum großen Draafluss zu finden. Ein Eldorado für Wanderer. Ebenso beeindruckend ist auch die Todhra-Schlucht. In einer Herberge vor der Engstelle beschließen wir den Tag.
Der Blick nach unten ist grandios. In steilen Serpentinen zieht sich die Straße in der engen Schlucht den Berg hoch. Das Wasser des Dades tief im Tal quillt aus einem schmalen Spalt im hohen Fels. Ein grandioses Bild. So wie der Dades, so haben sich einige Flüsse durch die Berge gearbeitet, um den Weg zum großen Draafluss zu finden. Ein Eldorado für Wanderer. Ebenso beeindruckend ist auch die Todhra-Schlucht. In einer Herberge vor der Engstelle beschließen wir den Tag.
Marokkaner lieben offensichtlich großflächige Wandgemälde.Im Süden finden sie sich in vielen Ortschaften an öffentlichen Plätzen. Meist zeigen sie Landschafts- oder Stadtszenen: Berge, Karawanen, Kashbahs und Wüste. Aber eine am Ausgang der Todhra-Schlucht bei Tinerhir ist mir besonders auf gefallen: Die Augen von Fatma. Sie prangen auf einer lang gezogenen Mauer, folgen mir in ihrem Reiz.
Wie glatt gebügelt liegt die breite Ebene bei Tinerhir. Die Bergkette des Djebel Saghro im Süden hat sich in blauen Dunst gekleidet, während die Morgensonne das nördlich gelegene Massiv des Hohen Atlas in klaren Farben zeichnet. Heute ist ein nationaler Feiertag, der Tag des Grünen Marsches. Davon spüre ich aber wenig. Die Bauern sind mit der Hacke auf dem Weg zum Feld. Frauen kommen mit dicken Bündeln mit Viehfutter auf ihrem Rücken schon wieder zurück, die Lebensmittelläden haben offen und vor den Restaurants sitzen wie immer die Männer und kommentieren den vorbei fliessenden Verkehr. Nur die Handwerker haben ihre Türen verschlossen. Die Straße führt schnurgerade nach Süden, immer weiter durch die baumlose Ebene der Halbwüste. In der Ferne liegt ein grünes Band vor den Bergen. Es sind die Oasen im Flusstal. Einsam strampelt ein Fahrradtourist im bunten Outfit die Landstraße lang. Sein Fahrrad ist hoch beladen. Immer wieder treffen wir auf solche Individualisten. Hut ab!
Langsam rückt der Djebel Saghro näher. Unser Jeep biegt von der Hauptstraße ab. Bald beginnt der Anstieg. Der Djebel schließt an den Antiatlas an, eine weitere gemeinsame Gebirgskette, die den Norden Marokkos von den Weiten der Sahara abschirmt. Schwarz sind die Felsen, schwarz das Gestein entlang der Straße, eine vulkanische Region. Weiter im Osten gibt es einen großen Krater, doch den lassen wir links liegen. Mitten in dieser lebensfeindlichen Landschaft ein kleines Haus. Es sind Fossiliensammler, die hier leben. Der Vulkan hat vor langer langer Zeit eine ganze Meeresregion hoch gehoben. Der Reichtum dieser Region sind die Fossilien, die entlang der Straßen und in den Städtchen verkauft werden.
Eine kurze Pause im 3000-Seelenort Alnif. Wieder sind wir in einer Ebene. Tamarisken so weit das Auge reicht. Tamarisken sind die Überlebenskünstler der Wüste. Ihre Wurzeln reichen wohl an die 10 Meter tief und finden dort ein paar Tropfen Wasser.
Eine kurze Pause im 3000-Seelenort Alnif. Wieder sind wir in einer Ebene. Tamarisken so weit das Auge reicht. Tamarisken sind die Überlebenskünstler der Wüste. Ihre Wurzeln reichen wohl an die 10 Meter tief und finden dort ein paar Tropfen Wasser.