Ein Esel schreit klagend: „I A. I A- Wo seid ihr?“ Keine Antwort, es ist ausgesprochen ruhig hier oben. Nur wenige Besucher sind mit mir am kleinen Freizeitpark der Gemeinde Sehlbach. Der Wind bewegt sachte die Kronen der Bäume. Ein leises Rauschen dringt zu mir herab. Das Plätschern des Wasserstrahls, der auf die Steine fällt, ist lauter. In anderen Jahren würden die Besucher an dem kleinen Pfad, der zur eingefassten Quelle führt, Schlange stehen. Mein Weg führt mich von der in 460 Meter Höhe gelegenen Quelle der Nahe talabwärts bis zur 125 Kilometer entfernten Mündung in den Rhein. Zwei Tage habe ich mir für diese Route vorgenommen.
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Noch ist die Nahe mehr ein Rinnsal als ein Bach. Grüne Weiden ziehen sich über weite Lichtungen. Während die Nahe abseits von mir ihren Weg ins Tal sucht, folge ich entlang der Wiesen vorwiegend dem Höhenprofil. Es geht meist abwärts, aber bisweilen auch wieder auf eine Kuppe. Kurz komme ich in einen Wald, dann lichtet er sich. Vor mir liegt der Bostalsee. Heute ist Postkartenwetter: weiße Wolkenknäuel vor blauem Himmel. Alles spiegelt sich im Wasser des Stausees. Obwohl heute die Ferien beginnen, bevölkern nur wenige Urlauber das Ufer. Corona hat das Land noch im Griff. Auch für mich ist es die erste Reise mit Übernachtung seit Anfang des Jahres. Ich bitte ein Pärchen um ein Foto von mir vor der Seekulisse. Anschließend revanchiere ich mich. Es ist eine schöne Landschaftsszenerie, die sich mir darbietet, während ich im Halbkreis am Seeufer und über den Staudamm radele. Da bleibe ich immer wieder gerne stehen, um mich umzuschauen und neue Blicke zu erhaschen.
Hinter dem Stausee knickt der Radweg ab und führt mich in Schussfahrt hinunter nach Gonnesweiler. Rote Geranien zieren das Brückengeländer. Unter mir plätschert munter die Nahe. Sie ist schon zu einem richtigen Bach herangewachsen. Ich darf das Bächlein am Hang begleiten. Noch verläuft der Radweg eben, aber allmählich steigt er an. Kein Auto stört mich, ich bin alleine.
Am Bahnhof von Türkismühle bin ich doch verdutzt. Brav bin ich dem Wegweiser nach links gefolgt und am Ende des Parkplatzes bei einem Bautrupp gelandet. Diese schauen mich genauso seltsam an, wie ich sie. Der Wegweiser ist nachlässig angebracht, ich muss erst über die Bahnbrücke, d.h. also rechts und dann links. Mit der gleichen Nachlässigkeit ist der Weg bis Nohfelden ausgezeichnet. Der Hauptweg geht geradeaus durch einen kühlen schattigen Wald. Doch es sind keine Rad-Wegweiser zu finden. Da orientiere ich mich halt an den Wanderwegweisern. Und es stimmt wie immer: Alle Wege führen nach Nohfelden.
Am Fuß der Burgruine, die auf einem kleinen Felsen mitten im Ort steht, weiden Ziegen. Sie schauen mich neugierig an, derweil ich versuche, mich auf der Karte zu orientieren. Ein freundlicher Anwohner erklärt mir den Weg: „Hinter der Brücke rechts und dann wieder rechts.“ Dort finde ich auch die Markierung für den Nahe-Radweg. Noch ist die Nahe ein ausgewachsener Bach. Das Tal wird eng. Da ist wenig Platz für den Radverkehr. Vor mir führt ein asphaltierter Weg steil hinauf. Ich muss kräftig in die Pedale treten, bis ich die Rampe bezwungen habe. Das waren bestimmt 10% Steigung. Doch es geht noch weiter hoch. Mit einem tollen Blick tief ins Tal werde ich belohnt. Da unten drängeln sich die Bundesstraße, die Eisenbahn und die Nahe. Da ist wirklich kein Platz für einen Radweg. Den teile ich mir hier oben mit den Wanderern auf dem Nahe-Steig in 410 Meter Höhe. Entlang der Autobahn werde ich nach Neubrücke hineingeleitet.
Am Bahnhof von Türkismühle bin ich doch verdutzt. Brav bin ich dem Wegweiser nach links gefolgt und am Ende des Parkplatzes bei einem Bautrupp gelandet. Diese schauen mich genauso seltsam an, wie ich sie. Der Wegweiser ist nachlässig angebracht, ich muss erst über die Bahnbrücke, d.h. also rechts und dann links. Mit der gleichen Nachlässigkeit ist der Weg bis Nohfelden ausgezeichnet. Der Hauptweg geht geradeaus durch einen kühlen schattigen Wald. Doch es sind keine Rad-Wegweiser zu finden. Da orientiere ich mich halt an den Wanderwegweisern. Und es stimmt wie immer: Alle Wege führen nach Nohfelden.
Am Fuß der Burgruine, die auf einem kleinen Felsen mitten im Ort steht, weiden Ziegen. Sie schauen mich neugierig an, derweil ich versuche, mich auf der Karte zu orientieren. Ein freundlicher Anwohner erklärt mir den Weg: „Hinter der Brücke rechts und dann wieder rechts.“ Dort finde ich auch die Markierung für den Nahe-Radweg. Noch ist die Nahe ein ausgewachsener Bach. Das Tal wird eng. Da ist wenig Platz für den Radverkehr. Vor mir führt ein asphaltierter Weg steil hinauf. Ich muss kräftig in die Pedale treten, bis ich die Rampe bezwungen habe. Das waren bestimmt 10% Steigung. Doch es geht noch weiter hoch. Mit einem tollen Blick tief ins Tal werde ich belohnt. Da unten drängeln sich die Bundesstraße, die Eisenbahn und die Nahe. Da ist wirklich kein Platz für einen Radweg. Den teile ich mir hier oben mit den Wanderern auf dem Nahe-Steig in 410 Meter Höhe. Entlang der Autobahn werde ich nach Neubrücke hineingeleitet.
Jetzt wird es erst mal gemütlich. Auf einer ehemaligen Bahntrasse rolle ich durch einen schönen Wald ins Birkenfelder Land. Die Nahe nimmt derweil einen anderen Weg durch ein wildes Tal, in das sie selbst keine Autos lässt. Sie braucht halt auch mal ihre Ruhe. Die habe ich nicht. Autoverkehr und Industrielärm sind unüberhörbar. Wo der Radweg endet, steht eine rote Diesellok auf kurzem Gleis. Sie hat die Bahnstrecke überlebt. Doch ihr Herz, der starke Motor, ist verpflanzt. Geblieben ist eine leere Hülle, die der Erinnerung dient.
Idar-Oberstein 25 km nach links oder 21 km nach rechts, ich muss mich entscheiden und wähle den kürzeren Weg. Schon nach 100 m wünsche ich mir den Dieselmotor der Lok. Es geht steil hinauf zur Burg Birkenfeld. Unten auf der Bundesstraße bin ich in meinen 71 Jahren schon weit über hundertmal durch Birkenfeld durchgekommen. Aber von der Burg erfahre ich jetzt erst. Einst eine stolze Festung, ist sie nur noch ein Schatten ihrer selbst. Nach wechselvoller Geschichte wurde sie 1807 an einen Pariser Händler verkauft, der die Gebäude und Grundstücke nach und nach an Privatleute weiterverkaufte. Durch das Schlosstor wage ich mich hinein, obwohl Zutritt nur für Anlieger gestattet ist. Wo ehemals die Minnesänger ihrer Liebsten huldigten, bolzen heute die Schulbuben. Die Burg liegt auf einem Berggrat. Ich bin jetzt etwa wieder auf der Höhe der Quelle. Zu meinen Füßen erheben sich die beiden spitzen Kirchtürme aus dem Meer der grauen Schieferdächer heraus. Dahinter zieht sich ein grüner Hang hoch. Während ich da stehe, spricht mich ein Anwohner mit Blick ins Tal an. „Ich wohne seit 50 Jahren hier und habe es nicht bereut.“ Er zeigt dabei auf das nächste Haus. „Ich habe zwar weniger verdient als anderswo, aber ich habe dafür mehr Lebensqualität eingetauscht“. Ich billigte ihm bei. Auf solch eine Wohnlage würde ich auch nicht verzichten wollen. Zum Abschied wünschen wir uns gegenseitig „Bleiben Sie gesund.“, der neue Gruß in Deutschland.
Auf dem viele einhundert Meter langen Grat reihen sich rechts wie links die Häuser. Ich möchte nicht wissen, was hier ein Bauplatz kostet. Mein Weg führt stur geradeaus zwischen ihnen hindurch. Der Weg steigt noch etwas an. Immer wieder habe ich neue Blicke auf Höhen und in Täler des Hunsrücks. Dies ist meine „kleine Hunsrück-Höhenstraße“. Ich taufe sie mit einem kräftigen Schluck aus der Wasserflasche. Der Wind schiebt mich kleine Kuppen mit noch begeisternderen Ausblicken hinauf. Kühle lassen ihr „Muh“ erklingen und die Gräser biegen sich im Wind. Wildblumen in Getreidefeldern erfreuen mich vielfarbig und das Summen der Insekten ist im Einklang mit dem leisen Rauschen der Büsche und Baumkronen.
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Jetzt bin ich schon höher als die Nahe-Quelle. Dies ist der Hunsrück, so wie ich ihn kenne: weite Höhen, tiefe Täler und dunkle Wälder. Ich fühle mich in die Fernsehserie „Heimat“ versetzt. Irgendwie muss das auch meine Kamera gespürt haben, denn sie schaltet sich in den Retromodus.
Fast zehn Kilometer radele ich auf dieser Höhe. Soll ich oder soll ich nicht? Der Weg knickt ab und führt jäh ins Tal. Ein Durchfahrt-Verbotsschild steht auf dem Weg, aber die Barriere ist zur Seite geräumt. Ich deute die offene Straßensperre als Einladung zum Weiterfahren und hoffe, dass es auch so bleibt. Zurück wäre ein heftiger Umweg. |
Immer tiefer tauche ich ins Tal ein, verlasse die Wiesen und Weiden und sehe nur noch Bäume. Schließlich erreiche ich Kronweiler. Von links kommt der andere Radweg von Birkenfeld. Ich hatte wohl den richtigen Riecher. Der kurze, wenn auch steile Anstieg in Birkenfeld hat sich gelohnt. In der Talsohle erwartet mich schon die Nahe, wieder mit roten Geranien am Brückengeländer. Nun darf ich sie ein Stück des Weges neben ihrem Bett begleiten.
Mein Fahrrad merkt es früher als ich: Es geht bergauf, und das nicht zu wenig. Links neben dem Weg fällt der Abhang steil hinunter, recht ziehen sich massive Felswände hoch. Das Tal ist so eng, dass wirklich nur Platz für die Nahe und manchmal auch noch für die Eisenbahn ist. Irgendwo klappert ein Storch. Ich nehme es als Aufforderung an, mich auf einer Bank niederzulassen und ihm zuzuhören. Ein kleines Schild hängt am Baum: Nahehöhenweg. Daher also immer wieder die Steigungen. Landschaftlich ist es wild romantisch. Zwischen den eng stehenden Bäumen sehe ich bisweilen tief hinunter auf den Fluss. Felswände bedrängen mich. Nach der Rast darf ich über ein langes Gefälle zur Talsohle. Unterhalb der Ruine Frauenberg überquere ich die Nahe. Sie ist inzwischen zu einem jugendlichen Flüsschen herangewachsen, ebenso munter und quicklebendig wie ich in meiner Jugendzeit. Der Weg ist gut ausgebaut. Es ist die Rudi-Altig-Promenade. Hinter einer Fahrradbrücke wird mir angezeigt, dass ich jetzt auf 272 Meter über NN bin.
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Ich habe gehofft, dass ich nun bis Idar-Oberstein gemütlich in der Talsohle radeln darf. Mitnichten! Über den Tunneleingang der Eisenbahn und unter einer langgestreckten Talbrücke für den motorisierten Verkehr geht es erneut bergauf. Und wieder werde ich mit einem schönen Blick in das Tal und das Straßengeflecht über dem Tal belohnt. In Hammerstein soll ich mich entscheiden. Es sind noch rund fünf Kilometer bis Idar-Oberstein. Diesmal wähle ich den längeren Weg. Also ab ans Flussufer, bis ich vor einer weiteren Fahrradbrücke stehe. „Bei Rotlicht halten“, lese ich. Der Grund erschließt sich mir nicht. Weit und breit gibt es kein Rotlicht, also freie Fahrt. Wieder ein Anstieg, wieder eine Talfahrt. Dann erlebe ich das „blaue Wunder“, eine Fahrradbrücke in Blau, die sich in kühnen Bogen über die Nahe spannt. Am späten Nachmittag erreiche ich durch Idar mein Hotel in Oberstein. 1933 wurden die beiden Orte zur heutigen Stadt zusammengeschlossen.
Wie ein Spotlight beleuchtet die Spätnachmittagssonne für einen Moment die Felsenkirche. Sie liegt in einer Steilwand genau am Ende der Flucht der langen Fußgängerzone. Gerade werden die Bürgersteige hochgeklappt und die Häuser reingeholt. Es ist wenig los in der Fußgängerzone. Viele Geschäfte hatten bis eben offen. Aber die Kundschaft scheint, wie in vielen anderen Städten, noch sehr zögerlich zu sein. Die digitale Temperaturanzeige der Bank wirbt mit 28° C, Kaiserwetter mit blauem Himmel. Im City Hotel bin ich freundlich empfangen worden. Der Wirt hat mein Fahrrad im Keller verstaut und mich mit den Hygieneregeln vertraut gemacht. Auch den Weg in die Fußgängerzone hat er mir beschrieben. Auf dem Flur vor meinem Zimmer stehen Kaffee, Tee, Wasser und Obst kostenlos bereit. Nun lasse ich beim traditionellen Idar-Obersteiner Spießbraten so langsam den Tag ausklingen. Aber von wegen die Bürgersteige hochklappen und die Häuser reinholen. Jetzt ist die Zeit der Jugend gekommen. In Gruppen flanieren sie die Fußgängerzone rauf und runter.
Ich lasse den Tag Revue passieren. In einer Beschreibung des Nahe-Radweges habe ich gelesen, dass der Abschnitt von der Quelle bis hierher sehr anspruchsvoll sei und nur für sportliche Fahrer zu empfehlen. Dem kann ich nur zustimmen und hinzufügen: auch nur für erfahrene Radwanderer. Bisweilen denke ich, dass auch auf dem Radweg auf Gefahrenstellen hingewiesen werden sollte. In einer der letzten Abfahrten führten in einer Serpentine zwei Radspuren geradeaus. Keine Leitplanke, kein Buschwerk, das den Sturz verhindern könnte. Ob es hier wohl zu einem Unfall gekommen ist? Mehrfach konnte ich heute solchen Gefahren durch besonnenes Fahren ausweichen.
Ich lasse den Tag Revue passieren. In einer Beschreibung des Nahe-Radweges habe ich gelesen, dass der Abschnitt von der Quelle bis hierher sehr anspruchsvoll sei und nur für sportliche Fahrer zu empfehlen. Dem kann ich nur zustimmen und hinzufügen: auch nur für erfahrene Radwanderer. Bisweilen denke ich, dass auch auf dem Radweg auf Gefahrenstellen hingewiesen werden sollte. In einer der letzten Abfahrten führten in einer Serpentine zwei Radspuren geradeaus. Keine Leitplanke, kein Buschwerk, das den Sturz verhindern könnte. Ob es hier wohl zu einem Unfall gekommen ist? Mehrfach konnte ich heute solchen Gefahren durch besonnenes Fahren ausweichen.
Am nächsten Morgen lacht die Sonne vom Himmel. Das Frühstück muss ich im Zimmer einnehmen. Ich starte recht früh. Rechts und links der Stadt ragen die steil abfallenden Berge hoch. Die Burg über der Felsenkirche ist von der Morgensonne angestrahlt, glänzt im warmen Stein. Hier unten ist es noch kühl. Von der Nahe sehe ich nichts. Sie ist vor Jahrzehnten über eine Länge von fast zwei Kilometer eingehaust worden, oder, um es mit anderen Worten zu sagen, sie ist mit einer vielspurigen Durchgangsstraße überbaut worden. Ein Staudamm reguliert seit dem ihren Wasserstand. Ob es gut war oder nicht, möchte ich an dieser Stelle nicht bewerten. Es hat auf jeden Fall den Durchgangsverkehr vom Fußgängerverkehr getrennt.
Unterhalb der Felsenkirche liegt die Altstadt. Die zahlreichen Restaurants, Cafés und Edelsteinboutiquen sind noch geschlossen. Kellner rücken schon mal die Tische für die Gäste heute Mittag bereit. Der faustdicke Edelstein in der Hand des bronzenen Buben auf dem Brunnen des Marktplatzes funkelt in der Sonne. Mit diesem Bild verlasse ich die Stadt.
Wie ein Riegel schließt ein Bergvorsprung das Tal nach Osten hin ab. Während Bundesstraße und Eisenbahn den kurzen Weg durch den Berg nehmen, darf ich der aus ihrem Haus befreiten Nahe folgen und in einer großen Schleife den Berghöcker umrunden. Dahinter öffnet sich ein breites Tal.
Unterhalb der Felsenkirche liegt die Altstadt. Die zahlreichen Restaurants, Cafés und Edelsteinboutiquen sind noch geschlossen. Kellner rücken schon mal die Tische für die Gäste heute Mittag bereit. Der faustdicke Edelstein in der Hand des bronzenen Buben auf dem Brunnen des Marktplatzes funkelt in der Sonne. Mit diesem Bild verlasse ich die Stadt.
Wie ein Riegel schließt ein Bergvorsprung das Tal nach Osten hin ab. Während Bundesstraße und Eisenbahn den kurzen Weg durch den Berg nehmen, darf ich der aus ihrem Haus befreiten Nahe folgen und in einer großen Schleife den Berghöcker umrunden. Dahinter öffnet sich ein breites Tal.
Auf dem weitläufigen Gelände des ehemaligen Versorgungslagers der US-Army ist ein ebenso großer Gewerbepark entstanden. Alle namhaften Handelsketten reihen sich hier wie Perlen an einer Kette. Statt des harten Vulkangesteins von Idar-Oberstein säumen jetzt Buntsandsteinwände das Talbecken. Dieser Stein heißt ‚Rotliegend‘. Das Wasser hatte es in diesem weichen Stein leichter, sich ein breites Bett zu graben. Ein steifer Südwestwind verleiht mir heute Morgen zusätzlichen Schwung. Nach sechs Kilometern wird es wieder eng. Das Gestein wechselt zu Vulkan. Eine weite Strecke läuft der Radweg nun unmittelbar neben der viel befahrenen Bundesstraße.
Hunsrück und Nordpfälzer Bergland bedrängen die Nahe von beiden Seiten. Vor mir erhebt sich majestätisch die Kyrburg über einer Stadt. Ich habe Kirn erreicht. Heute ist Markttag, da ist viel Leben im Städtchen. Vor der Apotheke steht eine Schlange, schön auf Abstand und mit Maske.
Eine große Wunde ist in den Berg geschlagen, so als habe man ihm sein Herz herausreißen wollen. Solch einen Steinbruch habe ich mein Lebtag noch nicht gesehen Schotter und Split in allen Größen sind neben dem Radweg aufgetürmt. Alles für den Straßenbau. Heute ist Samstag, da stehen die Maschinen zum Brechen der Steine still. Der Wind treibt eine Staubfahne vor sich her.
Bei Hochstetten-Dhaun weitet sich das Tal. Stetig rauscht der Verkehr durch den Ort. Endlich wird die langersehnte Umgehungsstraße gebaut. Über die Baustelle hinweg erreiche ich den Ortsteil Hochstädten. Merkwürdig, dass im gleichen Ort zwei Ortsteile mit gleichem Namen bei unterschiedlicher Schreibweise existieren. Im Mittelalter hieß der Ortsteil nördlich der Nahe Nächsthochstetten und der andere Überhochstetten. Die Zusätze ‚Nächst‘ und ‚Über‘ bezogen sich auf die Lage beider Dörfer zu Schloss Dhaun. 1798 wurde das Gebiet von der französischen Direktorialregierung reorganisiert und der Ort in zwei eigenständige Gemeinden, die zu unterschiedlichen Departements gehörten, geteilt. Aus Überhochstetten wurde Hochstädten. Erst 1969 fanden die beiden Ortsteile wieder zusammen.
Ich mag die Talkessel schon nicht mehr zählen, die sich seit Idar-Oberstein aneinanderreihen. Mal wird es eng und die Nahe springt über Stromschnellen, mal wird es weit und sie fließt gemächlich dahin. Gerade ist es mal wieder eng gewesen. Auf der anderen Talseite liegt Martinstein. Die kleine Kirche duckt sich unter dem großen Felsen, der wie eine Pforte am Eingang der Talenge steht.
Hahn’s Kinderparadies hat heute geschlossen. Eine Schiffschaukel steht neben der Scheune. Ob sie in diesem Jahr wieder Kinder in die Luft hebt, ist fraglich. Zwei große Kirchen dominieren Merxheim. An der Durchgangsstraße steht ein frisch restaurierter Renaissance-Doppelbogen aus dem Jahr 1592, ein Schmuckstück zwischen charakterlosen Wohnhäusern. Gut, dass die Feuerwehr gerade in einem freiwilligen Arbeitseinsatz die Hecken der Gemeinde schneidet. Eben geht die Sirene los. Dreimal heult sie auf. Das heißt Alarmierung zu dringendem Einsatz. Heute ist die Feuerwehr schnell zur Stelle.
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Ich bin wieder auf einer kleinen Anhöhe und kann weit zurückblicken. Über braune Getreidefeldern sehe ich die gut 10 km entfernte Burg Dhaun. Auf der anderen Talseite ragt ein Schornstein in die Höhe. Es ist Monzingen, eingerahmt von Weinbergen. Ob die großen Tanks neben dem Schornstein wohl dazu gehören?
Eine Allee führt mich nach Meddersheim hinein. Sie ist Teil der deutschen Alleenstraße. Wo ein Baum fehlt, hat die Gemeinde einen neuen gepflanzt. Es ist jeweils der Baum des Jahres: 2005 die Ross-Kastanie, 2010 die Vogel-Kirsche und 2019 die noch ganz junge Flatterulme. Im Ort bleibt mein Auge an einem alten Ladenschild hängen: „Schuhwaren und Reparaturen – Anfertigung nach Mass – Fahrräder - Ersatzteile“. Soll ich das so verstehen, dass man auch mit dem Fahrrad auf Schusters Rappen unterwegs ist? Die Antwort überlasse ich dem geneigten Leser.
Vor mir taucht eine lange Brücke auf. Fünf Bögen tragen die Fahrbahn über die Nahe. 1426 wurde zum ersten Mal eine steinerne Brücke gebaut. Im Jahr 1627 überflutet Hochwasser das Tal. Mit dem Abfluss des Wassers hat sich die Nahe dreihundert Meter weiter ein neues Bett gesucht. Zweihundertvierzig Jahre lang bleibt die Brücke auf freiem Feld stehen. Erst 1867 wird sie abgetragen und mit ihren Steinen eine neue Brücke gebaut. 1993 gab es wieder ein gewaltiges Hochwasser. Die Brücke blieb heil, aber die Straßendämme rechts und links von ihr wurden unterspült und zerstört. Hoffentlich halten die Neuen jetzt dem nächsten Hochwasser stand.
Das Rad der alten Mühle dreht sich immer noch. Die Kraft des Hahnenbachs bewegt es scheinbar mit Leichtigkeit. In Bad Sobernheim habe ich eine Verabredung. Gerhard Engbarth erwartet mich schon auf seiner Terrasse. „Das Dorf dort drüben auf dem Hang heißt Kirchroth. Es wurde im dreißigjährigen Krieg nicht zerstört, weil ich Schweden es nicht gefunden haben, so eine alte Sage.“ Gerhard hat viele Berufungen. Er ist Geschichtenerzähler, schreibt mit seinem heilenden Humor jede Woche eine Kolumne in der Regionalzeitung unter der Rubrik „Alla dann“. Fast 600 sind in den vergangenen elf Jahren aus seiner Feder geflossen, im Mundart seiner Heimat. Vorher hatte er viele Jahre Blues- und Jazz-Musiker auf ihren Tourneen begleitet, hat Instrumente und Verstärker geschleppt, hat sie chauffiert und in den frühen Morgenstunden von der letzten Bar noch ins Hotelzimmer gebracht. Er hat aber auch selbst musiziert und CDs aufgenommen. Jetzt fällt mir ein, dass ich vergessen habe, ihn nach seinem bürgerlichen Beruf zu fragen. Eine Stunde plaudern wir zusammen, dann muss ich weiter. Ich habe noch lange nicht mein Ziel erreicht.
Das Rad der alten Mühle dreht sich immer noch. Die Kraft des Hahnenbachs bewegt es scheinbar mit Leichtigkeit. In Bad Sobernheim habe ich eine Verabredung. Gerhard Engbarth erwartet mich schon auf seiner Terrasse. „Das Dorf dort drüben auf dem Hang heißt Kirchroth. Es wurde im dreißigjährigen Krieg nicht zerstört, weil ich Schweden es nicht gefunden haben, so eine alte Sage.“ Gerhard hat viele Berufungen. Er ist Geschichtenerzähler, schreibt mit seinem heilenden Humor jede Woche eine Kolumne in der Regionalzeitung unter der Rubrik „Alla dann“. Fast 600 sind in den vergangenen elf Jahren aus seiner Feder geflossen, im Mundart seiner Heimat. Vorher hatte er viele Jahre Blues- und Jazz-Musiker auf ihren Tourneen begleitet, hat Instrumente und Verstärker geschleppt, hat sie chauffiert und in den frühen Morgenstunden von der letzten Bar noch ins Hotelzimmer gebracht. Er hat aber auch selbst musiziert und CDs aufgenommen. Jetzt fällt mir ein, dass ich vergessen habe, ihn nach seinem bürgerlichen Beruf zu fragen. Eine Stunde plaudern wir zusammen, dann muss ich weiter. Ich habe noch lange nicht mein Ziel erreicht.
Den Rückweg zum Radweg finde ich mühelos. Da es richtig was los. Radwanderer, ob allein oder zu zweit, Radsportler, ganze Familien auf Rädern und sehr viele Fußgänger. Aber warum haben letztere alle braune Wadenstrümpfe an? Im Vorbeifahren schaue ich näher auf ihre Füße. Sie sind alle barfuß unterwegs. Einhundert Meter weiter watet eine Gruppe von ihnen durch ein Schlammbad. Jetzt fällt mir wieder ein, dass Gerhard davon gesprochen hat, dass Bad Sobernheim den ersten Barfußpfad Deutschland hat. Ganze Heerscharen pilgern in lang.
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Der Wind ist böig geworden. Mal schiebt er von hinten, mal bremst er von vorne, mal versucht er von der Seite kommend, mich aus der Spur zu drücken. Staudernheim hätte ich fast verpasst, wäre da nicht die ehemalige Eisenbahnbrücke mit dem Draisinenbahnhof. Hier beginnt auch der Glan-Blies-Radweg. Auf die Mündung der Glan warte ich vergebens. Sie liegt abseits des Radweges. Mit ihrem Zufluss hat sich die Nahe zu einem feschen Fluss gemausert. Das Tal wird wieder eng, so eng, dass für den Radweg kein Platz mehr ist. Selbst die Straße ist teilweise nur noch einspurig. Fangnetze sollen herabstürzende Steine auffangen. Ich hoffe, dass sie es auch tun.
Rechts ziehen sich Weinreben den Berg hinauf, das Weingut Hermannsberg liegt auf dem Hügel vor mir. Da muss ich hoch. Von zwei Jahren war ich schon einmal mit dem Fahrrad hier. Damals habe ich auf dem Campingplatz gefragt, ob es auch einen Weg ohne Steigung gebe. Die Antwort lautete „Ja, aber“. Dann nach einer Denkpause mit Blick auf mein bepacktes Fahrrad: „Ich würde es Ihnen nicht raten.“ Ich habe es dennoch versucht und kann jedem nur davon abraten. Es ist ein schmaler Trampelpfad zwischen Flusshang und Bahndamm, so schmal, dass ich froh war, dass mir niemand entgegenkam. Eine Ausweichstelle ist nicht vorgesehen. Brombeerranken wollten mich immer wieder festhalten. Ich war froh, als ich die Straße wieder erreicht hatte.
Dieses Jahr stehe ich oberhalb des Weingutes und blicke zwischen den langen Reihen von Weinreben ins Tal. Das Gut Hermannsberg blickt auf eine hundertjährige Tradition als ehemalige königlich-preußische Weindomäne zurück. Erst 1998 wurde es privatisiert. Zu seinen Füßen liegt geradezu idyllisch der kleine Ort „Oberhausen an der Nahe“. Eine alte Brücke führt zu ihm. Es gibt von hier oben viel zu sehen. Nicht nur der Blick auf die grünen Weinberge, nicht nur Oberhausen dort unten, sondern auch der Blick weit zurück ins Nahe-Tal und natürlich auf den Lemberg auf der anderen Flussseite. Ich kann mich nicht so recht entschließen, weiterzufahren. Deutschland ist ein Radlerland geworden. In der Viertelstunde, die ich hier verbracht habe, sind gut 40 Radler vorbeigekommen. Hut ab vor den wenigen, die den Weinberg mit einem analogen Fahrrad erklimmen. Nun zieht es mich doch weiter.
Dieses Jahr stehe ich oberhalb des Weingutes und blicke zwischen den langen Reihen von Weinreben ins Tal. Das Gut Hermannsberg blickt auf eine hundertjährige Tradition als ehemalige königlich-preußische Weindomäne zurück. Erst 1998 wurde es privatisiert. Zu seinen Füßen liegt geradezu idyllisch der kleine Ort „Oberhausen an der Nahe“. Eine alte Brücke führt zu ihm. Es gibt von hier oben viel zu sehen. Nicht nur der Blick auf die grünen Weinberge, nicht nur Oberhausen dort unten, sondern auch der Blick weit zurück ins Nahe-Tal und natürlich auf den Lemberg auf der anderen Flussseite. Ich kann mich nicht so recht entschließen, weiterzufahren. Deutschland ist ein Radlerland geworden. In der Viertelstunde, die ich hier verbracht habe, sind gut 40 Radler vorbeigekommen. Hut ab vor den wenigen, die den Weinberg mit einem analogen Fahrrad erklimmen. Nun zieht es mich doch weiter.
Die Holzbohlen klappern, als ich mit meinem Rad über das Stauwehr von Niederhausen fahre. Ich vertraue darauf, dass sie noch halten, bis ich auf der anderen Seite bin. Dort sammelt sich gerade wieder eine größere Gruppe von Radlern. Mit Getöse stürmt das Wasser über das Wehr. Es ist der zweite Stausee, an dem ich auf meiner Tour vorbeikomme.
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Auf einer ehemaligen Bahnstrecke der RWE geht es bis Bad Münster am Stein-Ebernburg. Vor mir baut sich eine massive Felswand auf, der Rotenfels. Mit seinen zweihundertundzwei Metern Höhe ist er die höchste Steilwand Deutschland nördlich der Alpen. Cody, ich weiß, dass das Cabo Girao auf Madeira dreimal so hoch ist. Aber für das deutsche Mittelgebirge sind zweihundertundzwei Meter schon gewaltig.
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Rechter Hand thront die Ebernburg. Ich erinnere mich an ein Abendessen in der Schänke an einen lauen Herbstabend. Der Panoramablick auf die herbstlichen Weinberge im letzten Licht der Abendsonne war traumhaft. Die Schänke ist leider seit letztem Jahr geschlossen.
„Fährmann hol über“ braucht man an Tagen wie heute nicht mehr zu rufen. Da bedient der Fährmann die Überfahrt zum Rheingrafenstein im Dauerbetrieb. Von dort drüben führt ein Fußweg hoch. Diese 136 Meter hohe Felsformation ist das Wahrzeichen von Bad Münster. Als Heranwachsender war ich einmal zur Kur in Bad Münster. Es war zur Kirschenzeit. Wir nannten damals die Stadt ‚Bad Münster am Kirschkern‘. Der Name geht mir bis heute nicht aus dem Kopf. Wir waren damals natürlich auch auf dem Rheingrafenstein. Doch heute zieht es mich zur Natternwand.
Die Felswände sind wieder sehr nahe herangerückt. Ich bin nicht der einzige, der die Schlangen sehen möchte. Eine Informationstafel macht mich schlau. Es handelt sich um seltene Würfelnattern, die von kleinen Fischen im Fluss leben. Sie werden bis zu einem Meter lang, stehen unter strengem Naturschutz und sind für Menschen ungefährlich. Mit gehörigem Abstand zu den anderen beuge ich mich über das Geländer. Etwa drei Meter unter mir fließt die Nahe. Doch heute haben die Schlangen Ausgang. Vor zwei Jahren war ich erfolgreicher. Auf einen gemauerten Absatz der Stützmauer sonnten sich einige Schlangen.
Salz liegt in der Luft. Ich atme tief ein. Es kommt von der Saline von Bad Kreuznach. Beide Orte sind nur einen Steinwurf voneinander entfernt. Ich nutze die gute und gesunde Luft für eine Pause im Kurpark. Mich erwartet der Charme einer Kurstadt, die ihre besten Zeiten für Kurgäste schon hinter sich hat. Durch das Kurviertel komme ich ins Zentrum. Rund um die altehrwürdige Nahe-Brücke aus dem 15. Jahrhundert ist einiges los. Tretboote auf dem Fluss, Flanierende auf der Brücke, chillende Jugendliche auf der Kaimauer und Kaffee- und Kuchengäste in den zahlreichen Cafés beleben die Szenerie. Die Brücke ist etwas ganz Besonderes. Ich glaube, dass viele Besucher von Bad Kreuznach davon träumen, eine Wohnung in einem der Häuser auf der Brücke zu haben. Sie sehen malerisch aus, genauso wie die idyllische Altstadt. Ich erhasche einen Blick auf den Turm der Wilhelmskirche. Dort soll im Jahr 1843 Karl Marx seine Jenny geheiratet haben. Auch Revolutionäre waren in gewisser Weise an solche Gepflogenheiten gebunden. Langsam radele ich durch die engen Gassen, drehe noch eine Zusatzrunde, bevor ich Bad Kreuznach verlasse.
Noch einmal auf eine Anhöhe hinter dem Gewerbegebiet, vorbei an einer Felswand mit ‚Rotliegend‘. Hier oben stürmt es regelrecht und treibt mich weiter. Ein Mahnmal für Kriegsopfer erregt meine Aufmerksamkeit. „Feld des Jammers“ steht auf einem Schild am Rand eines weiten Getreidefeldes. Dieses Mahnmal, errichtet von Vertriebenenverbänden ist ein Hohn auf die zwölf Jahre des tausendjährigen Reiches. Hier stand 1945 nach Kriegsende ein Sammellager der US-Army und später der Franzosen für potenzielle Kriegs- und Nazi-Verbrecher. Am Mahnmal selbst finde ich kein Wort zu dem schrecklichen Leid, das die Faschisten den Juden, den Sinti und Roma, und den Gegnern ihres Regimes zugefügt haben. Der Jammer in den Konzentrationslagern war ungleich höher als der Jammer in diesem Sammellager. Mit dem Mahnmal an dieser Stelle wird nur der Tod deutscher Soldaten in einem ungerechten Krieg glorifiziert.
Noch liegen etwa 15 km vor mir. Beim Weingut Wagner in Bretzenheim lege ich nochmal einen Zwischenstopp ein. Zwei Flaschen Traubensaft wandern in meine Packtaschen. Mehr geht leider nicht. Vor zwei Jahren bin ich im Hof des Weinguts auf der Suche nach einem Wirtshaus gelandet. Dort saß eine muntere Runde von Rentnern beim Vespern zusammen. Vor mir schoben auch zwei Radwanderer ihre Räder in den Hof. Ich wurde herzlich willkommen geheißen und zum Schoppen eingeladen. Gerade waren die Rentner mit ihrer Arbeit fertig. Sie hatten die Büsche am Marktplatz gepflegt und geschnitten. Ein Fernsehteam vom SWR hatte sie dabei gefilmt. Nun saßen alle zusammen und tauschten sich aus. Der Traubensaft schmeckte mir vorzüglich. Irgendwann später kam ich nochmals mit dem Auto vorbei und packte zwei Kisten ein. Heute bleibt es leider bei den zwei Flaschen.
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Durch eine weite Ebene geht es zügig auf Bingen zu. Dort macht die Nahe nochmals das, was sie in ihrer Jugend gelernt hat: Sie zwängt sich zwischen zwei Bergrücken hindurch. Inzwischen ist sie zu einem stattlichen Fluss geworden. Im Saarland liegt ihre Quelle. Entlang der Saarlandstraße beendet sie die letzten Meter ihrer Reise. Dann entlässt sie hinter der Bingerbrück ihre Wassermassen in den Rhein. Nach 160 Kilometern beende ich meine Reise mit einem Selfie an der Mündung mit Blick auf den Mäuse-Turm.